Hoecker studierte ursprünglich in Bonn Volkswirtschaftslehre bevor er den Karrierekurs änderte und Comedian wurde.
Durch die TV-Serie Switch in der das Bonmot „Hoecker, Sie sind raus!“ geprägt wurde, erlangte er große Bekanntheit. Etwa 385 Gäste und Amrumer lockte der Amrum-Auftritt des Comedystars am Mittwoch ins Norddorfer Gemeindehaus, wo die Zuschauer „ihre“ Insel von einer neuen und urkomischen Seite kennenlernten, denn thematische Basis von „Netthamseshier“, Hoeckers aktuellem Soloprojekt, sind die Besonderheiten von Land und Leuten im Veranstaltungsort.
Einen kleinen Crashkurs in Sachen Facebook gab es für alle die in der virtuellen Welt noch nicht sozial vernetzt waren gratis dazu. Gleich zu Beginn vermittelte Hoëcker die Grundlagen der Internetplattform, um anschließend gemeinsam mit dem Publikum interaktiv eine Facebookseite für die Veranstaltung zu erstellen. Medial unterstützt wurde der Comedystar dabei von seinem kompetenten Saaltechniker Tobi, der parallel zum Gesagten einen neuen Account für „Grüne Maus“ anlegte, denn „Amrum“ oder „Blaue Maus“ gab es ja schon.
All das konnte Hoeckers Publikum live auf den per Beamer an die Wand projizierten Bildern verfolgen. Dem ersten „Grüne Maus“ Facebook-Eintrag „Lieber Peter Kossmann, hier hätten Sie eine Partei gründen können. Kommen Sie doch noch vorbei, es gibt Freibier … für Sie (es zahlt Stade).“ folgten weitere Kommentare der anwesenden Gäste, die im Besitz eines internetfähigen Handys waren und nun ebenfalls während der Show Beiträge posteten. „Nett hatten wir´s“ kommentierte eine Nutzerin schließlich im Anschluss den gelungenen Abend auf der Facebookseite.
Frei nach dem Motto „Sagt mir wo ihr herkommt und ich sag euch wer ihr seid“ nahm Hoecker außerdem die Urlaubs- und Heimatinsel seines Publikums unter die Lupe. Dabei ergaben sich oft urkomische Dialoge mit den Gästen, die auf Hoeckers Fragen antworteten und ihn ständig auf neue Einfälle brachten. Zielsicher fand Hoecker die Komik im Alltag und den Biographien seines Publikums und auch sich selbst sparte er nicht aus. So erzählte er lebhaft Anekdoten aus seinem Leben wie z.B. über den miesesten Smalltalk den er bislang erlebte „I am a German Comedian – I make jokes“ und der bei einem sogenannten „meet and greet“ einer einschüchternden Begegnung mit einer finnischen Metallband namens „Nightwish“ stattfand. Gekrönt wurde die Anekdote über missglückte Kommunikationsversuche mit einem selbst geschriebenen Song auf das misslungene „meet and greet“.
Auch amüsante Exkurse in die Welt der Haustiere und Haustierbesitzer, die Hoecker jede Menge Angriffsfläche für scharfzüngige Scherze boten, sorgten für großen Spaß. „Früher hatte man einen Hund, heute außerdem noch ein pädagogisches Konzept von der Hundeschule mit dazu.“
Das originelle „Spaghettimonster“, mit dem Hoecker seinen agnostischen Standpunkt in Sachen Religion unterhaltsam thematisierte, sorgte für weitere Lachsalven. Hoeckers enorme Spontanität erstaunte einige der ZuschauerInnen so sehr, dass sie an der Echtheit der mitmachenden Zuschauer zweifelten. Es waren jedoch tatsächlich keine engagierten Schauspieler im Publikum. Das Comedy Erfolgsrezept des Stars kam mit schlagfertigem Humor und jeder Menge Spontanität auch ohne solche Kunstgriffe aus.
Verantwortlich für diesen Artikel: Sveja Hogrefe