Sechzehn Menschen aus acht unterschiedlichen Nationen trafen sich auf Amrum zu einem Seminar, das sich mit dem Thema des Meeres, dem Sterben und dem Tod auseinandersetzte.
Frank Hansen hatte sich im vergangenen Jahr für das im Rahmen eines EU-Bildungsprogrammes angebotenen Grundtvig-Seminar engagiert. Eine Woche lang wurden neben einem umfangreichen Programm auch viele Gedanken, Gefühle und kulturelle Unterschiede zu diesen Themen ausgetauscht. Dr.Ralf Simon erzählte wissenswertes über die historischen Grabsteine und Kurt Tönissen berichtete von seinen eigenen Abenteuern als Seefahrer auf den Weltmeeren. Prof.Dr.Fischer war aus Hamburg angereist, um über die Bestattungen an der Nordseeküste zu berichten. Besuche der Friedhöfe auf Amrum, eine informative Rundführung im Kapitänshaus “Öömrang Hüs”, der abendliche Ausflug auf den Amrumer Leuchtturm und das Miterleben des traditionellen Biikefeuers waren weitere gemeinschaftliche Unternehmungen.
Wurde der Fokus auf das Meer gesetzt, waren damit die Gedanken um den Tod verknüpft, denn an der Westküste Amrums gab es viele Strandungsunfälle in den vergangenen Jahrhunderten. Der historische Friedhof mit den sprechenden Grabsteinen erzählt aus dieser Zeit und der “Friedhof der Namenlosen” ist den Menschen gewidmet, deren Namen man nicht kannte. “Pastor Dr. Klaus Onnasch gab zu diesen Themen kostbare Impulse und sprach von der notwendigen Trauerarbeit; die Kleider unseres Glaubens, unserer Kultur, unserer Werte”, erzählt Frank Hansen und berichtet vom wertvollen Erfahrungsaustausch, denn die Teilnehmer kamen aus unterschiedlichen Kulturen.
Gertrud Rüdlinger war für die administrativen Seite des Workshops zuständig und reiste dazu aus der Schweiz an, um in dieser Woche für die nicht deutschsprachigen Gäste zu dolmetschen. Künstlerische Impulse bekamen die Workshop-Teilnehmer durch Fotografin Anja Jensen und Maler Rüdiger Strasdas. Das Nachstellen eines Kunstwerkes von Theodore Gericault “Das Floß von Medusa”, wurde bei Minusgraden zur blauen Stunde am Strand verwirklicht, wobei Realität und Schauspiel in einem Kunstwerk verschwimmen. Mit viel neuen Impulsen und einem europaweitem Austausch an Erfahrung verabschiedeten sich die Teilnehmer nach einer Woche Amrum. Ein großes Dankeschön gilt der Kirchengemeinde für Gastfreundlichkeit und Logistik, dem Team des Strandpiraten und dem Ekke Nekkepenn für die Flexibilität, mit der auf die vielen verschiedenen Bedürfnisse der Gäste eingegangen wurde.
Kinka Tadsen