Nach dem Beispiel der bereits in den zurückliegenden achtzehn Jahren durchgeführten Sympathiebekundung, bei der Städte, Gemeinden, Ämter und Landkreise in ganz Deutschland am 10. März die Flagge Tibets hissten und damit ihre Solidarität mit dem seit 54 Jahren besetzten Land bekundeten, wurde auch in diesem Jahr vor öffentlichen Gebäuden auf Amrum und Föhr die Flagge Tibets aufgezogen.
Die Tibet-Initiative Deutschland e. V. bittet die Amtsträger alljährlich, sich an der jeweils am 10. März stattfindenden Aktion „Eine Flagge für Tibet“ teilzunehmen.
Wittdüns Bürgermeister Jürgen Jungclaus sieht die Menschen auf den Inseln und Halligen durch ihre besondere Insellage und Bedrohung durch Naturgewalten in einer besonderen Verbindung zum tibetischen Volk. Die gewaltlose, versöhnliche Politik des Dalai Lama ist hinsichtlich der großen Unterdrückung des seit 1950 verloren gegangenen Rechts des Volkes auf Selbstbestimmung und Bewahrung seiner kulturellen, religiösen und nationalen Identität schon sehr beeindruckend. Tibet gehört seit dem dem chinesischen Staatsverband an.
Die Truppen der Volksrepublik China unterjochten das damals noch souveräne Land im Himalaya. Der 10. März 1959 ging für das Volk in die Geschichte ein und lieferte somit den Hintergrund für den heutigen Tibet-Tag. Der Widerstand fand seinen Höhepunkt und die Tibeter erhoben sich in der Hauptstadt Lhasa gegen ihre Unterdrücker. Der Aufstand wurde von den Chinesen brutal niedergeschlagen. Der Dalai Lama floh ins Exil nach Indien.
Heute leben mehr als 120 000 Tibeter aufgrund der politischen Verhältnisse außerhalb ihres Landes. Die Folgen der chinesischen Besetzung lassen sich in erschütternden Fakten zusammenfassen. Mehr als 1 ‚2 Millionen Tote durch Vertreibung, Haft, Folter, Flucht, 6000 Klöster, Tempel und andere bedeutende Bauwerk wurden währenddessen zerstört, anhaltende Menschenrechtsverletzungen, Ansiedlung von vielen Chinesen per Verordnung und das bestehende Verbot der tibetischen Flagge.
Wie die Initiative in einer Erklärung darstellt, wird die tibetische Exilregierung in Dharamsala und Sikyong Lobang Sangay, das neue politische Oberhaupt der Tibeter, nach eigenem Bekunden, dass sie weiterhin an der Politik des mittleren Weges festhalten. Das bedeutet gleichwohl eine echte Autonomie innerhalb des chinesischen Staatsverbands als auch das Festhalten und Suchen nach einer friedlichen Lösung des Tibetproblems im Dialog. Bislang jedoch gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass die neue chinesische Führung, die im März 2013 ihre Amtsgeschäfte aufnehmen wird bereit wäre, einen anderen Weg einzuschlagen und den Dialog wieder aufzunehmen.
Weitere Informationen finden sich im Internet unter www.tibet-initiative.de
Thomas Oelers