Die Geschichte, der alten Amrum Touristik Wittdün ist, mit dem jetzt beauftragten Abriss besiegelt. Mit dem nach Ostern beginnenden Rückbau des in der Substanz abgängigen Gebäudes in der Mittelstraße wickelt die Gemeinde Wittdün den ersten Schritt zur Weiterverwendung des Grundstückes ab. Auf dem Grundstück, auf dem sich noch die Nordseehalle, die voraussichtlich im nächsten Jahr abgerissen werden soll, befindet, wird nach derzeitiger Planung ein genossenschaftliches Wohnbauprojekt verwirklicht.
„Dies Gebäude ist mittlerweile eine echte Gefahr“, stellt Bürgermeister Jürgen Jungclaus bei einem Ortstermin und prüfenden Blick fest. Sein Vorgänger, Klaus Theus, hatte noch sein Büro bis zum Auszug der Amrum Touristik im Gebäude. Es ist nicht zu übersehen, wie es um das Gebäude kurz vor dem Abriss bestellt ist. Fensterstürze und die Fassade sind baufällig, Fenster und Bedachung geben eine traurige Figur ab und im inneren hatte vor Jahren ein gewaltiger Wasserrohrbruch dem Baukörper stark zugesetzt. „Wir konnten unter den gegebenen Umständen keine weitere Nutzung in den ehemaligen Räumen der Verwaltung und des Lesezimmers mehr verantworten“, erklärt Jungclaus.
Nachdem sich die Amrum Touristik Wittdün im Juni 2007 aus der Mittelstraße verabschiedete, zog sie mit der Verwaltung in das Amrum Badeland und mit dem Informationsservice in das Gebäude der Wyker Dampfschiffs-Reederei auf dem Fähranleger. Das Gebäude wurde dann bis zur gänzlichen Räumung allerdings nicht vollends geschlossen.
Neben dem Sitzungsraum, der für Versammlungen des Gemeindegremiums genutzt wurde, beherbergte das ehemalige Lesezimmer noch das Kinderprogramm „Schatzkiste“. Beides wurde ebenfalls ins Amrum Badeland verlegt. Das Licht machten dann die Mitarbeiter von der Schutzstation Wattenmeer, die im Obergeschoss des Gebäudes noch Wohnräume nutzten, aus. Nach deren Umzug in das Dachgeschoss des ehemaligen Thalassozentrums wurde das Gebäude gesichert und von den Versorgungsleitungen getrennt. „Für die Außentoiletten wurde ein mobiles WC vor der Nordseehalle aufgestellt“, beschreibt Jungclaus den Verlauf auf der Sitzung, auf der die Gemeindevertreter den Auftrag zum Abriss beschlossen. Mit dem Abbruch verschwindet ein Gebäude, in dem so mancher Wittdüner einst die Schulbank drückte.
Auftragnehmer Jörg Petersen schätzt, dass er rund vier Wochen für den Rückbau des Gebäudes brauchen wird. „Heutzutage werden alle Bestandteile während eines Abrisses sortenrein getrennt und dann abgefahren“, erklärt Petersen auf Anfrage.
Thomas Oelers