Die Sonne steht bereits hoch am Firmament und dieser Tage ist die zwanzig Grad Marke auch auf den nordfriesischen Inseln in greifbarer Nähe gewesen. Zeit für die Wassersportler in die Saison durchzustarten und schöne Touren zu unternehmen. Auch im Seezeichenhafen Wittdün hat sich dieser Tage einiges getan, um den Freizeitkapitänen, die den Sportboothafen des Amrumer Yacht Clubs (AYC) anlaufen wollen, das Einlaufen zu erleichtern. „Wir haben mit der Beauftragung des Saugbaggerschiffs „Anke“ für unsere Gastlieger richtig viel Wasser unter dem Kiel schaffen können“, erklärt Vereinsvorsitzender Arno Schermer.
Entlang der Nordseite der Schwimmsteganlage, die viel Zuspruch und positive Resonanz bei den Skippern erhielt, hatten sich wie im gesamten Bereich des Sportboothafens enorme Mengen Sedimente abgelagert. Das Zeitfenster, das für das An- und Auslaufen der Sportboote zwischen Ebbe und Flut verblieb, wurde durch die Ablagerungen Jahr um Jahr verkleinert. Besonders tief gehende Boote lagen bei Niedrigwasser auf Schiet. Umso so bedeutender wiegt nun die Entnahme von rund 900 Kubikmetern abgelagerten Materials durch die „Anke“.
Arno Schermer sieht hierin den ersten Schritt der Verbesserung der Schiffbarkeit des Sportboothafens. Da die „Anke“ bereits für die Hafenbetriebe von Dagebüll im Revier war, bot es sich an das Spezialschiff zu engagieren. Allerdings verhinderten die Abmaße des Spezialschiffes von 50 x 8 Metern, dass auch zwischen den Vereinsbrücken in der „Boxengasse“ Sedimente direkt entnommen werden konnten. „Durch diese Maßnahme haben wir nun entlang des Schwimmsteges zwar sehr gute Wassertiefen für unsere Gastlieger anzubieten, doch im restlichen Teil werden wir in einer weiteren Aktion für Besserung sorgen “, so Schermer. Hier konnte der Verein auf die Hilfe von Kapitän Bandix Tadsen zählen, der bei ablaufendem Wasser mit seinem Fahrgastschiff „Eilun“ zwischen den Brücken die Sedimente fortspülte.
„Wir haben mit der Beantragung einer Bagger- und Spülgenehmigung in die Schiffbarkeit und Attraktivität unseres Sportboothafens investiert“, zeigt sich der Vereinsvorsitzende überzeugt. „Solch eine Genehmigung bedarf eines umfangreichen Gutachtens und ist mit 5500 Euro auch nicht gerade günstig gewesen“. Damit hat der Verein allerdings für die nächsten fünf Jahre die Möglichkeit, die Sedimente ausbaggern zu lassen. Die Arbeiten müssen jeweils bis Ende April beziehungsweise bis zu einer maximalen Wassertemperatur von 12 °C abgeschlossen sein.
Leider haben die Unternehmen der Nassbaggerei die Auftragsbücher voll und sind daher schwer zu bekommen. Zudem fließt bei solch einem Auftrag eine Menge Geld vom Vereinskonto ab. „Alle Maßnahmen müssen natürlich vom Verein tragbar sein und so werden sukzessive die nächsten Einsätze unter diesem Gesichtspunkt geplant“, so Schermer. Als neue Attraktion dieser Saison kann er den schon weit vorangeschrittenen Bau des Portals zwischen den Zugängen zu den Vereinsbrücken bewerben. Dort wird ein Steuerhaus montiert und den Vereinsmitglieder und hoffentlich vielen Gastliegern einen maritimen Treffpunkt für einen netten Klönschnack bieten.