Wasser marsch und Schubkarre nach Köln – Feuerwehrfest in Süddorf-Steenodde…


„Wasser marsch“ war an diesem Sonnabend kein Befehl, sondern eine Wonne: Süddorf und Steenodde feierte ihr Feuerwehrfest! Die Sonne brannte, die Kinder standen Schlange hinter den Kübelspritzen und C-Strahlrohren und vor den Feuerwehrautos (Nebel hatte eins zur Unterstützung geschickt), um entweder mit Tatütata und echten Feuerwehrmännern eine Spritztour für einen Euro zu unternehmen oder aus vollen Rohren auf Zielscheiben und den Mini-Leuchtturm zu feuern.

Hoch auf dem roten Wagen: mit Tatütata durchs Dorf...
Hoch auf dem roten Wagen: mit Tatütata durchs Dorf…

Am liebsten alles, dazu noch Zuckerwatte, sehr leckere Kuchen und Aniswaffeln von den Frauen der Feuerwehrmänner und jede Menge Lose, das Stück ein Euro, die man aus alten Feuerwehrhelmen ziehen konnte. Seit 26 Jahren unverändert ist das Festkonzept, und so erfolgreich, dass manche Gäste ihre Ferien danach planen.

Die Freiwillige Feuerwehr Süddorf-Steenodde stellt eine von vier Inselwehren, „die kleinste, aber feinste“ sagt Claudia Motzke, Chefin der 28 Feuerwehrleute (darunter zwei Frauen). Gut bestückt und voll besetzt bräuchten sie bei Einsätzen – dreißig waren es im letzten Jahr – eigentlich einen zweiten Wagen. „Weil viele in ihrem Privatwagen hinterher fahren“, sagt Motzke. Die 36-Jährige, die aus Berlin stammt und nächstes Jahr ihr zwanzigjähriges Inseljahr feiert, hat vier Kinder, arbeitet als Bauzeichnerin in einem Norddorfer Architekturbüro und macht den Feuerwehrjob aus Berufung.

Auch der Nachwuchs hilft schon beim Losverkauf: Ortswehrführerin Claudia Motzke mit ihrer Jüngsten
Auch der Nachwuchs hilft schon beim Losverkauf: Ortswehrführerin Claudia Motzke mit ihrer Jüngsten

„Ein toller Zusammenhalt“, sagt sie, der sich auch bei der Organisation des Festes zeigt. Alle helfen mit: die Männer, die Frauen der Männer, die großen Kinder. Damit sich die Gäste auf tolle Preise freuen können, hat das Team in den letzten Wochen um Spenden bei Amrumer Unternehmen geworben, die sich – es folgt ein großer Wunsch – jedes Jahr großzügig für diesen guten Zweck engagieren.. 200 Gewinne liegen festlich verpackt hinten in der Halle: Lenkdrachen, Standmuscheln, Verbandskästen, Rauchmelder und als Hauptpreis wie immer ein Fahrrad. Ab 18 Uhr wird es dann voll vor dem Feuerwehrhaus, großes Gedränge um große und kleine Geschenke.

Als es Abend wurde, hatten die Führer der Feuerwehrautos je 100 km auf der Uhr und wagten die Prognose von insgesamt 600 Fahrgästen. Von dem Erlös des Festes wird Schutzkleidung und Material gekauft, „wir entlasten damit auch die Gemeinde“, sagt Claudia Motzke. Tewe Thomas machte Musik bis in die Nacht, Steffi und Karen schenkten die berühmte Erdbeerbowle aus.

Kam nicht aus Schläuchen aber floss in Strömen: leckere Erdbeerbowle...
Kam nicht aus Schläuchen aber floss in Strömen: leckere Erdbeerbowle…

Bei Familie Schmidt Bendixen aus Nebel stand der Hauptpreis, das Fahrrad, vor der Tür – für einen Loseinsatz von vierzig Euro „für einen sehr guten Zweck“, sagte Martina Schmidt Bendixen. Und Familie Siegert, die zum zehnten Mal auf Amrum urlaubt, reich beschenkt mit erstens Isomatte und zweitens Zitruspresse, überlegt wahrscheinlich immer noch, wie sie drittens die Schubkarre nach Rösrath bei Köln bekommt. „Angebote, auch von der Post, werden gern entgegengenommen“, sagt der glückliche Gewinner und lacht.

 

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Über Undine Bischoff

Journalistin und Texterin. Fuhr mit drei Jahren zum ersten Mal über den Kniep – in einer Schubkarre. Weil ihr Vater da draußen eine Holzhütte baute, zwanzig Feriensommerjahre lang. Betextet Webseiten und Kataloge, schreibt für verschiedene Medien und natürlich für Amrum News.

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