“Die Distanz zwischen zeitgenössischer Kunst und der Gesellschaft zu überbrücken”, ist eine der Grundideen des Kunstverein Amrum bei seiner ersten Ausstellung, dessen Ursprung im Café Knülle am Nebeler Strand liegt.
Papiertüten des Cafés wurden auf der Rückseite per Siebdruckverfahren von fünf internationalen Künstlern individuell gestaltet. Je nach Bedarf werden diese Tüten an die Kunden im Café Knülle herausgegeben. Eine begrenzte Auflage von 30 Exemplaren je Künstler gibt diesem “offenen Ausstellungskonzept” seinen zeitlichen Rahmen.
Auf diesem Wege wollen Philipp Ricklefs und Kalle Wruck Menschen erreichen, die vorher noch nichts mit Kunst zu tun hatten. “Die Kunstwelt wird zwar immer globaler, bewegt sich selber aber nur in einem sehr kleinen Kreis, der Kunstfremde nicht wirklich willkommen heißt”, erläutert Philipp Ricklefs, der an der Kunsthochschule in Hamburg studiert hat und jetzt in der kunst-pulsierenden Hauptstadt Berlin lebt und als Künstler arbeitet.
Diese erste Ausstellung ist der Anfang vom Kunstverein Amrum, den Kalle Wruck und Philipp Ricklefs in diesem Jahr ins Leben gerufen haben. “Wir wissen noch nicht wo uns der Weg hinführen wird”, erzählt Kalle Wruck, der schon seit vielen Jahren zusammen mit Nils Randow die Nebeler Strandkorbvermietung betreibt. Über die Homepage des Kunstvereines kann man weitere Informationen zur jeweiligen Ausstellung als auch zu den mitwirkenden Künstlern erhalten. “Wir haben vor mit der Tüten-Ausstellung in jedem Jahr weiter zu machen, neue Künstler einzuladen und so ein on-going Kunstprojekt neben den zukünftigen Ausstellungen zu schaffen, dessen Exponate zwar in erster Linie Weg-Werf-Produkt sind, doch vielleicht den ein oder anderen an die Kunst heranführen, Interesse wecken und begeistern kann”, erklärt Philipp Ricklefs, dessen Freundin Janine Eggert ebenfalls eine der Künstlerin der ersten Stunde des Kunstverein Amrum ist.
Die Inspiration, die von der Insel Amrum ausgeht, lässt viele zum Fotoapparat oder Pinsel greifen, andere fangen an Gedichte zu schreiben. Wo, wenn nicht hier, bei der Weite und Endlosigkeit des Strandes, wo wenn nicht hier, bei der Vielseitigkeit dieser kleinen Perle der Nordsee… ist das erste Sandkorn für den Kunstverein Amrum gelegt.