Ferienreglung bereitet weiterhin Probleme …

In der Sommerferienzeit hat sich erneut gezeigt, dass die derzeit geltende Ferienreglung für die touristische Auslastung Amrums, wie auch für alle anderen Urlaubsregionen, eine unglückliche Lösung bedeutet. Wobei “unglücklich” – in Anbetracht des volkswirtschaftlichen Schadens – noch weit untertrieben ist. Wie Amrums Tourismuschef Frank Timpe auf der Verwaltungsratssitzung der Amrum Touristik A.ö.R. Anhand der diesjährigen Belegungszahlen verdeutlichte, werde sich nach 2013 auch das Jahr 2014 aus touristischer Sicht tendenziell schwierig gestalten. Die statistischen Zahlen seien zwar für die Sommermonate noch nicht belastbar, aber ein Minus bei den Übernachtungen und Gästeankünften sei zu erkennen. „Wir hatten noch bis Mitte Juli zahlreiche Lücken und Ende August sind auch schon wieder Quartiere frei gemeldet“, berichtet Timpe.

Schon seit 1999, als die Kultusminister der Länder in ihrem Beschluss der Sommerferienreglung erstmals von der roulierenden Ferienreglung abwichen, sorgt die komprimierte Ferienzeit im Sommer für Diskussionsstoff. In 2014 verkürzte sich die Spanne, in der die Bundesländer ihre Schulferien haben auf 71 Tage. 2013 waren es noch 84 Tage. In der Ferienzeit hätten die Quartiere leicht mehrfach vermietet werden können. Ärgerlich Gäste vertrösten zu müssen und sie an andere Urlaubsziele zu verlieren. Wetterbedingt, nach wochenlangem spitzen Sommerwetter, gab es nach dem krassen Wetterumschwung im August, leider auch vorgezogene Abfahrten der Gäste. „Die beiden großen Campingplätze sind dabei immer die Ersten, die unter anhaltendem Regenwetter mit starkem Wind leiden“, so Timpe.

Sehr zu begrüßen sei die eineinhalbstündige Reportage des Westdeutschen Rundfunks gewesen, die mit ihrem Magazin „Wunderschön“ auf Amrum zu Besuch war. Die Ausstrahlung zur besten Sendezeit bescherte der ganzen Insel eine stark ansteigende Anfrage und enorm viele Klicks auf den Webseiten. „Wir haben einen regelrechten Run auf unsere Webseite verzeichnet und auch konkrete Buchungsanfragen in direkter Verbindung mit der Sendung verzeichnet“, berichtet Ausschussmitglied und Hotelier Gunnar Hesse.

Für Frank Timpe ist es von Bedeutung, dass man die Nebensaison noch stärker in den Fokus der Marketingarbeit rückt, um so eine bessere Jahresauslastung, trotz der derzeitigen Ferienreglung, zu erreichen. Der Anlauf der „MS Deutschland“ mit 480 Kreuzfahrtgästen an Bord bescherte Anfang August der Insel ein maritimes Highlight und eine kostenlose Werbung. „Wir haben den Anlauf an Bord mit einem Informationsstand begleitet und durchweg positive Rückmeldungen der Passagiere erlebt“, freut sich Timpe. „Einige waren so fasziniert, dass sie einen Aufenthalt auf Amrum gebucht haben“, wusste ein anwesender Vermieter zu berichten.

Die Ausschussmitglieder einigten sich auf den Vorschlag von Frank Timpe, im Herbst eine Klausurtagung abzuhalten, bei der alle Bereiche der Amrum Touristik beleuchtet und eine konzeptionelle Ausrichtung für die nächsten Jahre festgelegt werden soll.