Eine Feier, ein Geburtstag und ein Jubiläum…


Seinen 80. Geburtstag feiert Martin “Tin” Meinerts in diesem Jahr und ebenfalls kann er auf das 50. Jubiläumsjahr seines Amrumer Bierverlags anstoßen. Um 11.10 Uhr am 13.September 1934 erblickte er das Licht der Welt, auf Amrum im Elternhaus am Uasterstigh. Schon als Kind hiess es damals auf Amrum “mit anpacken”. “Es war eine andere Zeit und für uns Kinder war es normal mit zu helfen, wo wir nur konnten”, erinnert sich Tin Meinerts.
Tins Kinder mit einem der ersten Transporter des Amrumer Bierverlags 1964
Tins Kinder mit einem der ersten Transporter des Amrumer Bierverlags 1964

Nach seiner Schulzeit begann er 1950 in die Handwerkerlehre als Maurer zu gehen. “Mit Leib und Seele war ich Maurer”, erzählt Tin heute über seine Lehrjahre in der Firma Kölzow. Ausgelernt und immer auf dem Bau unterwegs klingelte die Holsten Brauerei bei ihm an, und suchte nach einem Vertreter auf der Insel. “Da bin ich 1963 ins kalte Wasser gesprungen”, lächelt Tin Meinerts über seine Anfangsjahre, in denen er die Lagerung und den Handel noch über die Räumlichkeiten am Privathaus betreiben musste.  1967 wurden die Grundsteine der Gebäude im Gewerbegebiet gelegt, wo der Betrieb heute noch angesiedelt ist.

Mit einem umgebauten VW-Transporter fing Tin Meinerts an Getränke auszuliefern, an die hiesigen Gastronomen, später kamen verschiedene Frachtentransporte und die Müllabfuhr dazu. “Kohle, Futterartikel für die Raiffeisen, Frachten jeglicher Art. Alles was so anfiel, transportierten wir. Von der Kuh bis zum Koffer, könnte man sagen”, berichtet Tin Meinerts, und erzählt, dass bis Ende der sechziger Jahre viel per Hand umgeladen werden musste  da es die großen Fähren der WDR noch nicht gab. “Ein echter Knochenjob, kann sich heute keiner mehr vorstellen.” Als in den 70ziger der Handel Aufwind bekam, sprang Tin Meinerts auf den Zug auf und ´78 wurde der “Frischemarkt” mit Gemüse und Eis eröffnet.
Tin`s Tochter Marlene betrieb den Frischemarkt, der aus wirtschaftlichen Gründen vor einigen Jahren seine Türen schloss. Mit einem 3-Mann-Betrieb fing alles an, heute beschäftigt der Amrumer Bierverlag 11 Angestellte und es fahren mehrere LKW in der bekannten grünen Farbe über die Insel. “Fast ein reiner Familienbetrieb, alle nennen mich Onkel Tin”, freut er sich. Einer, der wirklich Onkel Tin sagen kann, ist sein Neffe Torsten Borger.
Torsten und (Onkel) Tin mit ihrem Team...
Torsten und (Onkel) Tin mit ihrem Team…

Schon im Krabbelalter mischte er im Bierverlag mit und sobald ihn seine Beine trugen war er im Laufschritt auf Tins Spuren. Beim Ausliefern als Beifahrer und mit Erwerb des Führerscheines hinterm Steuer, war Torsten immer dabei und half aus, ob in den Schulferien oder am Wochenende.

Nach seiner Lehre zum Zimmermann auf Amrum stieg er ganz im Bierverlag mit ein und ist seit 2007 Geschäftspartner seines Onkels. Ebenfalls im Betrieb arbeiten Tin`s Stieftochter Claudia und zwei seiner Enkel mit. “Nun mit Achtzig wird Tin ein bisschen ruhiger, ist jedoch täglich im Bierverlag”, erzählt Anneliese, seine Lebenspartnerin, die seit 36 Jahren an seiner Seite ist. “Immer mit jungen Leuten, das hält munter”, verabschiedet sich Onkel Tin und freut sich auf die bevorstehende große Feier, auf die er doppelt anstoßen kann. 

 

Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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