Achtung – sammeln – los! Thore Blome vom Letj Schmuckkasje in Norddorf, dem kleinen Schmuckkasten, ruft alle Amrum-Bewohner auf, für Flüchtlingsfamilien in Niebüll zu spenden. Dort, in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber an der Gather Landstraße nimmt man regelmäßig bis zu 42 Menschen auf, die aus ihren Heimatländern fliehen mussten. In der Mehrzahl sind es derzeit Syrer; aber es kommen auch Ägypter, Serben und Afrikaner. „Gerade zog bei uns eine neunköpfige Familie aus Jemen ein“, sagt Birte Matthiesen, Leiterin der Unterkunft. Gemeinsam mit Thore Blome wurde besprochen, was am dringendsten gebraucht wird und gut transportiert werden kann: Garderobe (gerne warme Sachen!), Handschuhe, Mützen, Spielzeug, Kurzweil-Elektronikgeräte wie Radios oder CD-Player (gerne auch mit Batterien) und gut erhaltene Töpfe, Geschirr und Besteck. „Es muss auch nicht zusammenpassen“, sagt Matthiesen und lacht, „aber wenn sich jemand neu einrichtet, nehmen wir gern die alte Geschirrgarnitur.“
In dem roten Backsteingebäude in Bahnhofsnähe, ein ehemaliges Schwesternwohn- und Altenheim, das in den unteren Etagen Polizei und Jugendamt beherbergt, können die Menschen in zwei großen Gemeinschaftsküchen kochen. „Wir haben hier eine sehr persönliche Atmosphäre“, sagt Matthiesen, „und erleben vom Ableben alter, kranker Menschen bis hin zu Zwillingsgeburten wirklich alles.“ Normalerweise bleiben die Flüchtlinge bis zu drei Monate, bevor – im besten Fall – eine passende Wohnung für sie gefunden wurde. Im Moment ist die Aufenthaltsdauer aber oft auch viel kürzer, was bedeutet, dass sich viele Familien über Sachspenden freuen und mit ihnen weiterziehen in eine hoffentlich bessere Zukunft.
Die Initiative, in Niebüll zu helfen, entstand in einem Sparclub, von denen es auf Amrum mehrere gibt. Thore Blome ist seit 14 Jahren im Sparverein Muschelsucher (früher Cappuccino), in dem zur Zeit 56 Privat- und Geschäftsleute eine Gemeinschaft bilden, jedes Jahr einen Sparbetrag zusammentun, davon essen gehen, Gemeinschaft pflegen, Ideen austauschen – und Gutes tun. „Wir wollen anderen helfen“,. fasst Blome das Ziel zusammen. So hat man in der Vergangenheit auch schon Kindern, die kein schönes Weihnachten kennen, ein Weihnachtsfest mit Pastor, Feier und Geschenken bereitet. Auch steht in Blomes Schmuckgeschäft immer eine Spendendose für die DRK-Sozialstation in Nebel auf dem Tresen.
Nun also Niebüll: Von dem diesjährigen Jahresbeitrag der Sparer haben sie einen Teil einbehalten, um den Transport der Spenden zu bezahlen. Gemeinsam mit Hans-Werner Godejohann vom Blumenladen in Norddorf gehts im November rüber aufs Festland.
Der Transporter von Godejohann ist wie gemacht für die Fahrt. Bringt er sonst Blumen, bringt er jetzt viele schöne Spenden – Freude schenken, so oder so!
Spendensammelstelle ist Thore Blomes Letj Schmuckkasje im Strunwai 5 in Norddorf.
Montags bis freitags in der Zeit von 10 – 12 und 15 – 18 Uhr. Bis Ende Oktober.