Die für Samstag, den 25.10.2014 in Wittdün angesetzte Treibjagd, die ansonsten alljährlich von den jeweiligen Jagdpächtern veranstaltet wird, fällt aus. Wie die verantwortlichen Jäger Kai-Michael Prellwitz-Paulsen und Holger Lewerentz mitteilten, lässt die angespannte Lage bei dem derzeit andauernden Seehundsterben keinen Freiraum für die Jagd am Samstag.
Beide Jäger sind in die Bergung der an den Amrumer Kniepsand angespülten Seehunde fest eingebunden. Seehundjäger Prellwitz-Paulsen sieht aufgrund der angekündigten Winde aus Südwest noch viel Arbeit am Strand. Es fallen Jung- als auch ausgewachsene Tiere dem Virus zum Opfer.
Wie das Nationalparkamt mitteilt, haben die Untersuchungen in der vergangenen Woche bisher ergeben, dass die Tiere an Lungenentzündungen erkrankt sind. Dabei wurden neben Lungenwürmern auch Bakterien wie Streptokokken gefunden. Ein Staupevirus, das 1988/89 und 2002 zu Seehundsterben führte, ist nicht nachgewiesen worden.
„Wir weisen darauf hin, dass Seehunde, genauso wie andere Wildtiere verschiedene Erreger, die auch auf den Menschen übertragbar sind, beherbergen können“, so Holger Lewerentz. Er ist derzeit in der Ausbildung zum Seehundjäger und unterstützt bereits die Arbeiten an Amrums Küsten tatkräftig. „Daher sollten Spaziergänger– selbstredend wie bisher auch– immer Abstand zu kranken und toten Seehunden oder anderen Wildtieren halten. Man soll die Tiere nicht berühren und Hunde angeleint von diesen fernhalten. So kann einer möglichen Übertragung von Krankheitserregern vorgebeugt werden“, so Lewerentz eindringlich.
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