Inka Nisinbaum erzählte von ihrem Lebensweg der durch eine Krankheit geprägt wurde…


Alle Plätze waren besetzt, als Inka Nisinbaum aus ihrem Buch „Ich bin noch da“ im St.Clemens Gemeindehaus vorlas.
Inka Nisinbaum und Dr.med.Gernot Adolph
Inka Nisinbaum und Dr.med.Gernot Adolph

Leitender Oberarzt Dr.med.Gernot Adolph von der Kinderfachklinik Satteldüne begrüßte im Namen der Fachklinik, des Förderverein Satteldüne und der Regionalgruppe Amrum des Mukovizidose e.V., die Autorin, die 2002 mit ihrer Krankheit auch auf der Satteldüne therapiert wurde.

1979 begann die bewegende Geschichte. 24 Stunden nach ihrer Geburt wurde bei der inzwischen Mitte dreizig Jährigen die unheilbare Erbkrankheit Mukoviszidose diagnostiziert. Mit der ärztlich gesagten Lebenserwartung von vier Jahren wollten sich die Eltern und erst recht nicht Inka zufrieden geben. „Es fing alles mit dem Brief meines Onkels an mich an. Er lag im Sterben und ich war noch nicht auf der Welt. Unsere Wege würden sich nicht persönlich kreuzen, doch wir würden für immer verbunden sein und seine geschriebenen Worte mein Leben beeinflussen“, beginnt Inka Nisinbaum ihre Lesung. Sein Rat: „Lebe und genieße dein Leben. Vergeude es nicht. Nutze den Tag“, große Worte an ein sehr sehr krankes Mädchen.
Der Lebenskampf begann. Zu Anfang noch nicht so deutlich zu spüren, gehörten jedoch Arzt- und Krankenhausbesuche schon zu ihrer Kindheit. Durch ihren Vater begann sie mit dem Laufen, joggen, die Bewegung sollte helfen den so zähflüssigen Schleim aus der Lunge zu vertreiben, es leichter zu machen ihn abzuhusten. Inka stärkte  ihren Körper, doch gegen die Krankheit konnte sie keine Mauer aufbauen, die stark genug war. Mit 22 Jahren stand sie am Scheideweg ihres Lebens. Nur eine Transplantation von Leber und Lunge könne noch ihr Leben retten. „Es ist eine Geschichte vom Hinfallen und Aufstehen, vom Durchhalten, vom Hunger nach Leben und von Verzweiflung. Ein Leben zwischen Testament verfassen und Wunschliste schreiben, für ein Leben danach“, erzählt Inka.
Ein Leben zwischen Testament und Wunschliste
Ein Leben zwischen Testament und Wunschliste

Mit treffenden Worten, Worten der Laune, der Wut, der Freude und Traurigkeit, sie nimmt kein Blatt vor den Mund sondern schreibt und beschreibt wie es ist und war. Die Zuhörer waren beeindruckt, zwischendurch konnten Fragen gestellt werden und es wurde sich gemeinsam bei Getränken und Brezeln ausgetauscht. Die Autorin beschreibt in ihrem Buch jede Berg- und Talfahrt ihres Lebens, ein Leben das sie ihrem verstorbenen Onkel, ihrer Familie, Freunden und vor allem ihrem eigenen Lebenswillen zu verdanken hat.

Das ergreifende Buch von Inka Nisinbaum ist im Brendel Verlag erschienen und kann darüber auch bestellt werden.
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Über Kinka Tadsen

Kinka Tadsen erblickte 1972 in Hamburg das Licht der Welt. Aufgewachsen ist sie dann auf Amrum. Abitur hat sie auf Föhr gemacht und sich für eine Fotografenlehre in Bad Oldesloe entschieden. Fotografen- und Lebenserfahrung hat sie in der großen weiten Welt auf diversen Kreuzfahrtschiffen als Bordfotografin gesammelt. 2003 folgte dann die Rückkehr nach Amrum. Seit 2008 gehört sie als freie Journalistin zum Amrum-News Team.

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