Auch im 151. Jahr des Bestehens des Rettungswerks stellte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), kürzer die „Seenotretter“, am Tag der Seenotretter ihre Arbeit der Öffentlichkeit vor. Auf zahlreichen Stationen an Nord- und Ostsee konnten sich die Organisatoren über einen großen Zulauf an interessierten Besuchern freuen. Die DGzRS schätzt die Zahl der Besucher auf rund 28.000 Personen und dankt allen Helfern, Freiwilligen und Besuchern, die dem Tag zum Erfolg verholfen haben.
Auf der Station Amrum spielte sich das Geschehen im Seezeichenhafen auf dem Gelände des Wasser- und Schifffahrtsamtes rund um den Liegeplatz des Seenotrettungskreuzers ab. Traditionell gab es eine Warteschlange für die Besichtigung des auf Amrum stationierten Seenotrettungskreuzers. Alle wollten die vor einem Jahr auf Amrum in Dienst gestellte „Ernst Meier-Hedde“ mit Tochterboot „Lotte“ der neu entwickelten 28-Meter-Klasse anlässlich des Open-Ship inspizieren.
Kleine und große Besucher konnten ganz aus der Nähe einen Einblick in die Technik des Seenotrettungsdienstes gewinnen. Die Seenotretter beantworteten dabei gerne die unzähligen Fragen zu ihrer Arbeit. „Dabei wurde die Frage nach der Arbeitszeit, und wie schnell der Seenotrettungskreuzer auslaufen könnte, wohl am häufigsten gestellt.
Mithilfe der ehrenamtlichen Unterstützer der Gesellschaft und der freiwilligen Rettungsmänner der Station Amrum und Hörnum auf Sylt und den eigenen Partnerinnen der Besatzung konnte den vielen Besuchern ein buntes Programm aus Information, Open Ship, Filmvorführungen, Kinderspielen und Unterhaltung angeboten werden. Zudem war für die Versorgung der Besucher mit herzhaften und süßen Köstlichkeiten gesorgt. Stationsleiter Sven Witzke zeigte sich zufrieden über den guten Zulauf und das sonnige Wetter.
Zu dem umfangreichen Informations- und Unterhaltungsprogramm wurde auch eine Rettungsinsel zu Wasser gelassen um unter anderem den Überlebensanzug, der beim Überbordgehen die Körpertemperatur 24 Stunden lang halten kann, zu demonstrieren. Vormann Sven Witzke erklärte ebenfalls die Funktion der Rettungsweste, die zur Sicherheitsgrundausstattung im Einsatz der Rettungsmänner gehört. Im Einsatz auf See hängt im Notfall das Überleben von ihr ab. „Sobald die Weste sich durch den Kontakt mit Seewasser automatisch aufbläst, wird durch eine Sicherheitsleine ein Notpeilsender aktiviert“, so Witzke.
Da sich die DGzRS ausschließlich durch Spenden finanziert, steht neben der originären Aufgabe der Menschenrettung auf See auch die stetige Einwerbung von Spendern und fördernden Mitgliedern im Interesse der Organisation. Die erneut gut angenommene Außendarstellung im Wittdüner Seezeichenhafen, ist dabei ein wichtiger Baustein der Philosophie der Gesellschaft. Holger Zick vom Informationszentrum Schleswig-Holstein der DGzRS in Laboe unterstützte die Veranstaltung auf Amrum auch in diesem Jahr. Er übernahm die Einwerbung neuer Förderer auf dem Fest. „Wir haben jetzt schon 24 Personen als Förderer registrieren können und die Veranstaltung läuft noch über eine Stunde“, freute sich Zick. Die Neuförderer wurden mit einer Ausfahrt mit dem Rettungsboot „Horst Heiner Kneten“, belohnt.
Eine tolle Geste der freiwilligen Rettungsmänner der Hörnumer Rettungsstation, die zur Unterstützung der Veranstaltung nach Amrum gekommen waren. Auffällig häufig besuchten Fördermitglieder aus der Schweiz den Informationsstand und waren selbst überrascht, als sie hörten, dass die Schweizer Reeder eine bedeutende Außenhandels Flotte unter Schweizer Flagge in Fahrt haben.
Derzeit wird der zweite Seenotrettungskreuzer (Berlin) der sogenannten 28-Meter-Klasse, für die die „Ernst Meier-Hedde“ das Typschiff ist, bei der Fassmer-Werft in Berne an der Weser gebaut. Wie Vormann Witzke weiß, werden die Erfahrungen, die auf dem Typ-Schiff in dem guten Jahr Dienstzeit erlangt wurden, in den Neubau eingebracht. „Es sind oftmals nur Kleinigkeiten, die verändert werden. Im Bugbereich werden zudem die beiden vorderen Kabinen für die an Bord untergebrachten Rettungsmänner umgestaltet. Eventuell werden auch auf der „Ernst Meier-Hedde“ diese Punkte umgesetzt.