Auf Initiative des Inselkindergartens findet in diesem Jahr erstmalig eine einrichtungsübergreifende pädagogische Fortbildungsreihe für Erzieherinnen und Erzieher auf Amrum statt. Es geht um die „sprachliche Bildung im Vorschulbereich“.

Die Fortbildung umfasst fünf Blockveranstaltungen über jeweils zwei Tage und wer erfolgreich teilgenommen hat, schließt mit einem Zertifikat des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen, Schleswig-Holstein ab. Die Veranstaltung wird durch das zuständige Schulamt unterstützt.
Das Angebot traf auf große Resonanz: Zwanzig Amrumer Pädagoginnen, die an ganz unterschiedlicher Stelle im Vorschulbereich auf der Insel tätig sind (AOK Nordseeklinik, Lebenshilfe, Flenerk & Büten Jongen, Satteldüne,) treffen sich an fünf Wochenenden im Februar, März, November und Dezember in den Räumen der Öömrang Skuul, um sich von Freitag bis Sonnabend Nachmittag intensiv mit Sprachförderung und Sprachschulung zu beschäftigen.
Christa Luy, die Kreisfachbeauftragte für Sprachheilpädagogik des Schulamts Nordfriesland, leitet die Seminarreihe, in der sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Übungen in Klein- und Großgruppen vermittelt werden. „Die praktische Erprobung spielerischer Sprachbildung ist fester Bestandteil der Veranstaltungen“, sagt Frau Luy, die als Sonderschullehrerin mit den Schwerpunkten Sprachheilpädagogik, Lernbehinderungen am Förderzentrum Pestalozzischule in Husum tätig ist.
„Es geht darum, den Kindern offen zu begegnen und den konkreten Bedarf der Kinder zu erkennen. Um Sprachfreude zu entwickeln und Sprache bewusst zu erleben, werden alle Sinne angesprochen: sich bewegen, matschen, malen, singen, stampfen, schmecken, fühlen. Nachspüren. Die Selbsterfahrung der Seminarteilnehmer ist wichtig, um eigene Potentiale für Ausdruck, Sprache und Kommunikation zu erleben und weiter zu entwickeln.“
Für eine fundierte Sprachförderung müsse man wissen, was man genau tut. Dazu gehöre neben den analytischen Grundlagen auch die Zuversicht in die eigene Sprachfähigkeit und Methodenkompetenz, um zu beurteilen, wie ein Kind optimal unterstützt werden kann und gegebenenfalls mit den Eltern über weitere Maßnahmen zu sprechen, erläutert Christa Luy den Ansatz der Weiterbildung. „Wir nehmen uns Zeit, um Erfahrungen auszutauschen und aktuelle Fragen zu besprechen.“ Das sei besonders reizvoll, da im Inselkindergarten und in den beiden großen Kliniken auf Amrum sehr viele und sehr unterschiedliche Kinder betreut würden und die Seminar-Teilnehmerinnen einen breiten Erfahrungsschatz mitbringen.