Mit echtem friesischen Wetter kamen die beiden Planwagen von Ehepaar Rickert und Kästle am Donnerstag Nachmittag von der Fähre gezogen. Über 1000 km haben die vier leidenschaftlichen Kutscher vom Allgäu bis hier nach Amrum in sechs Wochen zu Pferd und Wagen hinter sich gebracht.
Im strömenden Regen wurden die zwei Islandpferde und Haflinger, nachdem sie zum ersten Mal Inselluft geschnuppert hatten, angespannt. Das kühle Nass von oben wurde lächelnd kommentiert von den Kutschfahrern: „Ach, im Sonnenschein, das kann doch jeder. Hitze hatten wir wirklich genug und so sind auch keine Mücken und Fliegen unterwegs“. Begrüßt wurden die Vier vom ersten Vorsitzenden des Amrumer Mühlenvereins Volker Langfeld, der eigens mit Trecker und Heuballen nach Wittdün gekommen war, um den Track auf seinen letzten Kilometern zu begleiten. „Unglaublich“, „Das ist ja Wahnsinn“ „Was für eine Idee“….die Zuschauer am Fähranleger waren begeistert und fragten neben Regenplanen anbringen und einspannen der Pferde noch viele viele Fragen, die in beharrlicher Ruhe beantwortet wurden. „Ich hatte auch schon immer vor eine Alpenüberquerung mit Pferd zu machen“, erzählt eine Gastdame und bekam nur ein spontanes „Nicht Reden, einfach machen und warten Sie nicht zulange!“, beherzt zurück.
Nach dem Ortsschild warteten noch sechs Islandpferdereiterinnen und eine Fahrerin mit ihrer kleinen Shetty-Kutsche, um ebenfalls die beiden großen Planwagen zu begleiten. Trotz des strömend frischen Wetters freuten sich alle mit dabei zu sein. „Wer für uns Amrumer über 1000km mit dem Pferdewagen zurück legt, den können wir doch die kleine Strecke noch begleiten“, lächelte eine Reiterin unter ihrer triefend nassen Reitkappe.
An der Mühle angekommen warteten einige Zuschauer und Frank Timpe von der Amrum Touristik, „was für ein tolles Ereignis“. Die Begeisterung nahm kaum ein Ende und wurde nur von den immer noch starken Regengüssen etwas gedämmt. Mit großer Freude überreichte Dr.Martin Rickert den Sack Korn, wegen dem sie Alle diese ganze lange Reise gemacht hatten: Er, seine Frau Bettina, Moni und Hans Kästle und die vier Pferde Hrafnkatla, Stjarna, Britta und Noris.
Noch zwei Wochen bleiben sie auf Amrum und erholen sich gut von diesem Abenteuer. Geschichten gibt es genug zu erzählen und wer nocheinmal leserlich dabei sein möchte, kann auf ihrem blog vorbei schauen: