Ein normaler Triathlon ist sicherlich für die meisten von uns schon hart und eine große Herausforderung. Es geht aber auch noch eine Spur härter. Am vergangenen Samstag fand auf den nordfriesischen Inseln Amrum, Föhr und Sylt bereits zum dritten Mal der Red Bull Tri Islands Triathlon statt. Ein Triathlon der besonderen Art, den es so sicherlich nur hier gibt. Denn beim Tri Islands müssen die Teilnehmer nicht nur schwimmen, Rad fahren und Laufen sondern kämpfen auch noch gegen den besonderen Knockout-Modus an. Dieser Reiz ist für die einen motivierend und leistungssteigend, für andere steigert er die Angst vorm scheitern.
Nach dem großen Erfolg 2015 und 2016 hatten die Veranstalter und Sportler in diesem Jahr jedoch mit dem Wetter zu kämpfen. Von den ursprünglich mehr als 450 Sportlerinnen und Sportlern die für dieses Triathlon-Event gemeldet hatten, waren dann letztendlich aber nur etwas mehr als 300 dann tatsächlich gestartet. Gründe hierfür könnten natürlich die kalten und unangenehmen Wetterbedingungen sein. Pünktlich um 14:15 Uhr (MEZ) wurde der RebBull Tri Islands 2017 an der Amrumer Nordspitze gestartet und etwas mehr als 300 Triathleten stürzten sich auf Amrum in die Fluten der 16 Grad kalten Nordsee um gegen den Knockout-Modus zu Kämpfen und es tatsächlich bis ins Ziel nach Sylt zu schaffen. Besonders das Schwimmen im offenen Meer war ein Kraftakt und forderten den Teilnehmern viel ab. Obwohl die Bedingungen fürs Schwimmen trotz der niedrigen Temperaturen eigentlich perfekt waren, denn das Meer war an diesem Tag ganz ruhig, flach und fast ohne Wellen. Nach der 2,5 Kilometer Schwimmstrecke in Utersum auf Föhr angekommen, ging es danach bei Sonnenschein 40 Kilometer per Rad auf einem Rundkurs über die Insel Föhr, bevor sie mit 12-Mann-Booten nach Sylt gebracht wurden, wo der abschließende 10 Kilometer Lauf absolviert wurde.
Aber nicht alle schafften es tatsächlich bis ins Ziel nach Hörnum/Sylt, denn die drohende Tide verhinderte wie erwartet, dass es alle Teilnehmer nach Sylt schaffen würden. So kam es, dass auch 2017 60 Teilnehmer nicht nach Sylt schafften.Vor dem offiziellen Start, hatte der Wettkampf für die Athleten in diesem Jahr bereits auf Föhr mit einer gemeinsamen Wattwanderung vom Basislager auf Föhr bis zur Nordspitze von Amrum begonnen, wo der Tri Island 2017 startete. Hier bereiteten sich die Sportler am Norddorfer Teerdeich auf das Rennen vor. Mit einem traumhaften Sonnenaufgang gestartet zog es dann schnell zu und begann zu regnen. Die feuchtnassen Bedingungen machten es den Sportlern dabei natürlich nicht leicht sich optimal auf den Wettkampf vorzubereiten. Im Vorfeld hatten sich auch auf Amrum wieder einige ehrenamtliche Helfer gemeldet, um die Sportler auf Amrum zu betreuen und zu unterstützen.
Mit Maksym Omelchenko war in diesem Jahr auch wieder ein Amrumer am Start. Für den 35 Jährigen war es bereits die zweite Teilnahme bei diesem Triathlon. Die AmrumTouristik hatte den Extremsportler mit einem neuen Trainingsoutfit unterstützt. „Wir freuen uns sehr auch einen Starter von Amrum im Feld zu haben und wünschen Maksym alles Gute für das Rennen“ erklärte Tourismus Chef Frank Timpe vor dem Start.
Seit sechs Jahren lebt Omelchenko nun schon auf der Insel und ist als selbständiger Hausmeister und Gartenbauer tätig. Früher war er auch aktiv bei den Fussballern des TSV Amrum, aber die Arbeit nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Die vorhandene Freizeit nutzte Omelchenko dafür, sich auf den Tri Island vorzubereiten. Dabei ist das Rad fahren seine stärkste Disziplin. Mit seinem Rennrad fuhr er mehrmals in der Woche die Insel auf und ab. Auch das Lauftraining fand in der wundervollen Amrumer Natur statt. Nur für das Schwimmtraining besuchte Omelchenko regelmäßig das Schwimmbad eines Norddorfer Vier Sterne Hotels.
Bei seinem Start vor zwei Jahren war er am Knockout-Modus auf Föhr gescheitert und den Sprung nach Sylt verpasst. Und obwohl Omelchenko seine Schwimmzeit deutlich verbessern konnte verpasste er sein Ziel es bis nach Sylt zu schaffen erneut. Denn auch das Zeitlimit für die Schwimmer hatte sich im Gegensatz zu seinem ersten Start von 1:30 Stunden auf 1:10 Stunden verändert. Am Ende fehlte dem Wahlamrumer eine Winzigkeit von grade einmal 50 Metern um die Nachbarinsel Föhr rechtzeitig zu erreichen. „Ich hatte das Ufer in Utersum schon fast erreicht. Das Rennende war für mich schon ein Schock und eine herbe Enttäuschung“, erklärt Omelchenko gegenüber AmrumNews einige Tage später. Und schiebt die neue Zielsetzung gleich hinterher: „Jetzt werde ich fleißig weitertrainieren um es dann im kommenden Jahr bis ins Ziel nach Sylt zu schaffen“!
Das Team von AmrumNews wird ihn weiterhin begleiten. Dass es im Ziel neue Gesichter auf dem Siegerpodium geben würde stand übrigens schon von Beginn an fest, denn die Sieger der beiden Vorjahre Jonas Schomburg und Hanna Winckler waren diesmal nicht am Start.