Feliks Grzybowski: Ein erfolgreicher junger Amrumer Fußballer


Feliks und sein Vater Jacek

Es gab schon immer junge, talentierte Fußballer auf Amrum. Mit viel Enthusiasmus wird in den Jugendmannschaften des TSV Amrum trainiert und die Mannschaften nehmen dann auch am Punktspielbetrieb der Kreisklasse Nordfriesland teil. Durch die Insellage ist dieses für Spieler, Trainer und Eltern mit großem Zeitaufwand verbunden. Für die etwas älteren Jugendlichen und auch für die Herren ist es leider bisher auf Amrum nicht gelungen, genügend Spieler zu finden, um am Punktspielbetrieb teilzunehmen. Somit bleibt für die fußballbegeisterten Jugendlichen nur das Training und das eine oder andere Freundschaftsspiel. Für die Weiterentwicklung eines jungen Fußballtalentes sind dieses natürlich keine idealen Voraussetzungen.

Ein junger Amrumer Fußballer hat einen anderen Weg gewählt. Schon in der F- und E- Jugend wurde deutlich, dass Feliks Grzybowski ein außergewöhnliches Talent ist. Sein damaliger Trainer Daniel Waldhaus: „ Feliks hat schon als sehr junger Spieler viele Fußballspiele entscheidend geprägt. Er war immer ein Führungsspieler mit außerordentlichen fußballerischen Fähigkeiten.“

Auf dem Festland ist es dann der normale Schritt, zu einem höherklassig spielenden Verein zu wechseln, auf Amrum ist dies nicht so einfach. Bei den höher klassig spielenden Vereinen auf dem Festland war man schon auf Feliks aufmerksam geworden und es gab die ersten Anfragen für einen Wechsel. Nach reiflichen Überlegungen entschieden sich Feliks und seine Eltern, ihn bei Risum Lindholm anzumelden, damit er zukünftig in der Kreisliga spielen kann.

Dieses bedeutet für Feliks, dass er für jedes Spiel aufs Festland fahren muss, zusätzlich noch einmal die Woche zum Training. Nicht nur für Feliks , auch für die Eltern Agnieszka und Jacek bedeutet dieses einen großen Zeitaufwand, einer von beiden war immer dabei. In Risum Lindholm konnte sich Feliks schnell eingewöhnen und schon bald wurde er in die Kreisauswahl berufen. Ab Sommer 2015 besuchte Feliks viermal im Monat die Stützpunktförderung. Da diese immer erst Montags um 18:30 stattfand, mussten Feliks und Jacek übernachten. Montags mit der 12:00 Fähre geht es los und am Dienstagmorgen mit der 5:00 Fähre zurück, um 8:00 ist ja schließlich Schulbeginn. Mittlerweile fährt Feliks auch öfter allein und übernachtet bei einem Mannschaftskollegen.

Feliks (li) beim Spiel für die SG Mitte

2017 stand dann der nächste Wechsel an, als C-Jugendspieler wechselte Feliks zur SG Mitte (Bredstedt) und spielt jetzt in der Landesliga. Zusätzlich zur Kreisauswahl wurde Feliks in die Landesauswahl Schleswig Holstein berufen, alle 2 Wochen wird in Schleswig trainiert. Um all diese Termine wahrnehmen zu können, hat die Familie Gryzbowski ein PKW in Dagebüll stationiert. Neben den Fahrkosten ist es für Agnieszka und Jacek auch beruflich mit einigem Planungsaufwand verbunden, immer allen Terminanforderungen gerecht zu werden.

Feliks beim Training mit Tomaz

In der Woche trainiert Feliks auf Amrum. Tomaz, ein Freund der Familie kümmert sich intensiv um die fußballerische Weiterentwicklung von Feliks. Am Freitag geht es dann zum Abschlußtraining zur SG Mitte, Abfahrt 12:00, Rückfahrt mit der 20:00 Fähre. Sonntags stehen dann wieder Punktspiele an.

Auf die Frage, ob dieses nicht zu viel Aufwand ist, antwortet Jacek: „Solange es Feliks Spaß macht und er weiterhin mit so viel Freude dabei ist, versuchen wir dieses zu unterstützen soweit wir können. Wir sind froh darüber, dass auch die Öömrang Skuul Verständnis zeigt, wenn Feliks schon mal um 12:00 zur Fähre muss oder jetzt im Winter die erste Fähre erst um 9:20 auf Amrum ankommt. Feliks ist ein ehrgeiziger und guter Schüler und nutzt die Fährzeiten um seine Hausaufgaben zu machen. Auch ist uns Birgit Kraft, die Mutter eines Mitspielers, eine große Hilfe, da Feliks dort übernachten kann und sie Ihn auch frühmorgens zur 5:00/7:20 zur Fähre nach Dagebüll bringt.“

In der C-Jugend der SG Mitte spielt Feliks auf der 10ner Position. Alle Spiele in dieser Saison wurden gewonnen und der Aufstieg in die Oberliga winkt. Ein weiterer Schritt für Feliks.

 

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Über Ralf Hoffmann

Ralf Hoffmann wurde 1955 in Schleswig geboren und zog mit seinen Eltern und Geschwistern 1962 nach Amrum. Nach dem Abitur in Niebüll studierte Ralf Luft und Raumfahrttechnik in Berlin. Die ersten 6 Berufsjahre verbrachte er als Entwicklungsingenieur bei VW und danach wechselte er als Aerodynamischer Entwicklungsingenieur zu Ford nach Köln. Als Leiter der Aerodynamischen Entwicklung für Ford Europa und die letzten 15 Jahre als Manager Aerodynamik und Motor- und Komponentenkühlung war er weltweit verantwortlich und viel unterwegs, um die jeweiligen Prototypen unter Hitze und Kälte zu testen. Nach all den Jahren auf dem Festland sind Ralf und seine Frau Karin nun wieder nach Amrum zurückgekehrt.

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