Eigentlich sollte es ein ganz normaler Tag werden in der kleinen Familientischlerei Meiwo. Mama Gerda(Marret Dethlefsen )und Papa Tin(Jürgen Krahmer) besprechen die Termine und Tochter Hellen(Steffi Wollny) startet den Computer. Da trudeln die Gesellen Paul(Hans Borrs) und Peter(Thorsten Wollny) zusammen mit Lehrling, Tochter Maren(Frauke Jensen), ein. Doch es fehlt noch „Pudelmots”(Peter Ottner), der Geselle, der gleich darauf eine Krankmeldung über 14 Tage abgibt. Das Chaos kann beginnen und nimmt seinen Lauf.
Nachdem jedem seine Arbeit zugeteilt wurde und alle aus dem Haus sind kommt noch eine kleine Nachteule zum Vorschein, leicht angeschlagen von der letzten durchfeierten Nacht, Studentin Tochter Gaby(Pia Borrs). Quengelig über leeren Kaffee und fehlendes Frühstück machten es die Kopfschmerzen und leichte Übelkeit auch nicht besser. Doch Mama Gerda verwöhnt gleich und ganz schnell ihr Putjelein mit Kaffee und Aspirin.
Der nächste unvorhergesehene Vorfall, ein verstorbener Badegast, bringt gleich noch einen Festlandsaufenthalt mit sich der geplant werden muss. Die Tischlerei ist auch Bestattungsinstitut und der Leichnam soll nach Hannover überführt werden. Ein falsch ausgemessenes Küchenfenster macht den Tag nicht schöner. Doch die Besprechung mit dem Ehepaar Meyer(Marianne und Peter Ottner) und der daraus folgende Vertragsabschluss scheint die Wende zum Guten. Was natürlich mit einem Gläschen Sekt begossen werden muß.
Nicht neugierig aber gerne gut informiert spazieren die beiden Insulanerinnen Käthe(Elisabeth Konrad) und Gesche(Maren Callsen) herein. Naserümpfend über die reichen Gäste lassen sich die beiden Damen ausgiebig, im Schutz der friesischen Sprache, über Auftritt und Kleidung aus. Doch da haben sie die Rechnung nicht mit Frau Meyer gemacht die, als geborene Peters von Amrum, natürlich Friesisch sprechen kann und den beiden Insel-Damen ein paar passende Takte auf öömrang erzählt. Entsetzt ziehen sie eingeschnappt davon, denn als “kriaken “(Krähen), lassen sie sich nicht beschimpfen. Die Meyers sehen das gelassen und stoßen auf gute Zusammenarbeit mit der Tischlerei an, wozu auch die feiertüchige Tochter Gaby wieder auftaucht.
Da kommen auch schon bald die Arbeiter von dem getanen Tageswerk und läuten den Feierabend mit einem kühlen Bierchen ein. Dabei darf Tochter Gaby, die ihre Semesterferien zum Ärger ihrer fleißigen Schwester Hellen ausgiebig lebt, natürlich auch nicht fehlen. Anschließend muss sie schon weiter zur nächsten Strandparty. Die Neuigkeit über die Verlobung von Hellen mit Geselle Paul und seine Weiterbildung zum Meister wird natürlich auch noch kräftig begossen. Dazu trudeln nicht nur das Ehepaar Meyer nochmal herein, auch Käthe und Gesche lassen sich diese Neuigkeiten nicht entgehen. Leicht beschwipst gibt Herr Meyer noch den ein und anderen Tost zum Besten und zieht das Resümee des Tages ” das sich die Firma Meiwo zu ihrem absolut Besten entwickelt hat… sünjhaid!”
Der Applaus des Publikums zeigte, daß auch dieses Theaterstück aus der Feder von Annegret Wollny und Jürgen Krahmer ein voller Erfolg war und aus ganz Alltäglichem bühnenreife Stücke entstehen können. An drei Abenden spielten die zwölf Hobby Schauspieler/innen auf der Bühne des Strandpiraten überzeugend und mit Leidenschaft. Erstmalig in diesem Jahr war Pia Borrs mit dabei und brachte die dritte Generation auf die großen Bretter der kleinen Inselbühne. Mit viel Spaß und unglaublich viel Arbeit haben alle in den letzten Wochen und Monaten an diesem Stück gearbeitet und Texte gelernt. Die Harmonie in der Theatertruppe war auch über die Bühne hinaus zu merken. Dass das Stück von dem normalen Inselalltag erzählt zeigte die eingehende Krankmeldung von Andreas Knauer kurz vor den Endproben, der leider in diesem Jahr aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte. Ihm wünschten seine Kolleginnen und Kollegen aber an jedem Abend eine “gute Besserung” von der Bühne aus. Für ihn sprang ganz spontan Thorsten Wollny ein, der schon beim Aufbau der Bühnenelemente geholfen hatte. Zufrieden und doch leicht erschöpft saßen die Schauspielerinnen und Schauspieler nach der Vorstellung mit Freunden und Gästen aus dem Publikum noch zusammen und vielleicht entstanden dabei schon die nächsten Ideen für das Theaterstück in zwei Jahren….denn das wahre Leben schreibt ja bekanntlich die besten Geschichten.