Wenn es der Fichte nicht mehr gut geht…(to)


Auf 2,5 Hektar wurden auf Amrum vom Borkenkäfer befallene Sitkafichten geschlagen (Artikel vom 25.02.2008)
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Wer in den letzten Wochen durch den Amrumer Wald spazierte, erlebte speziell in Nebel Westerheide, wie sich das Erscheinungsbild einer rund 2,5 ha großen Fläche radikal veränderte. Die in diesem Bereich dominierenden Sitkafichten kämpften schon seit Längerem mit dem Befall von Borkenbastkäfern, was dazu führte, dass die meisten Bäume abstarben. Der Amrumer Forstverband, zu dessen Fläche der befallene Bereich gehört, entschied sich in Absprache mit dem zuständigen Förster des Kreises, die Fläche roden zu lassen und neu aufzuforsten.
So rückten die Arbeiter der Forst- und Landschaftsbau Amrum GmbH aus, um Vorbereitungen für den Einsatz eines Holzvollernters, einen sogenannten Harvester, zu treffen. Dieser verarbeitete die Fichten von der Fällung über die Entastung bis hin zum Zuschnitt der Stämme auf die gewünschte Länge in einem Durchgang. Die enormen Holzmengen, die bei der Fällung der zum Teil über fünfzig Jahre alten Bäume anfielen, wurden vom “Harvester” so abgelängt, dass sie für den entsprechenden Zuschnitt für den Bohlenwegebau Verwendung finden können.
In dem “Sägewerk” der Forst- und Landschaftsbau Amrum GmbH, ein Tochterunternehmen der Amrumer Gemeinden, laufen die Zuschnittarbeiten für rund 4500 Bohlenwegbretter auf Hochtouren. Sie werden im Bereich der Gemeinde Norddorf für die Lauffläche der neu zu bauenden Bohlenwege eingesetzt. Die Gemeindevertretung Norddorf hatte beschlossen das vorhandene und zum Teil schon recht marode Bohlenwegenetz weitestgehend erneuern, zu lassen.
Wie der Vorsitzende des Forstverband Amrum Holger Peters erklärt, werden auf dem gerodeten Waldstück hauptsächlich Laubbäume, wie Buchen, Eichen und Ahorn zur Neuanpflanzung eingesetzt. Für diese Maßnahme konnte ein Teil der 5000 Baumsetzlinge über ein Sponsoring durch das für sein Umweltschutzengagement bekannte Schuhunternehmen “Timberland” finanziert werden. Der Forstverband profitierte bereits im vergangenen Jahr von diesem Beitrag zum Umweltschutz, so Peters.
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Eigentlich war es vorgesehen, dass die Helfer des Bergwaldprojektes, die zweimal im Jahr auf die Insel reisen und im Amrumer Wald Pflegemaßnahmen durchführen die Neuanpflanzungen vornehmen würden. Nun habe man sich aber entschieden, so Peters, eine Baumschule mit den Anpflanzungen zu beauftragen und die Helfer für wichtige Pflegemaßnahmen einzusetzen.
Projektförster Peter Naumann erklärte, dass der Besuch der Helfer des Bergwaldprojektes in dieser und der nächsten Woche unter anderem dem Rückschnitt der stark wuchernden Brombeere und spät blühenden Traubenkirsche gilt. Ferner werden die im letztem Jahr ausgebrachten Nistkästen für Höhlenbrüter gepflegt und gereinigt, sowie weitere angebracht. Diese werden per GPS eingemessen und kartiert. Hierüber werden wir noch gesondert berichten.
“Der flächendeckende Befall der Sitkafichten erfordere zudem weitere Sicherungsfällungen an abgestorbenen Bäumen. Durch die Veränderung des Klimas mit einer grundsätzlich höheren Jahresmitteltemperatur werde es sicherlich auch auf Amrum eine Ausbreitung von Baumschädlingen geben. Dabei wird speziell die flach wurzelnde Fichte einen schweren Stand haben und nach und nach aus dem Baumbestand der Insel verschwinden”, ist Projektförster Naumann überzeugt. Es ist daher von größter Wichtigkeit durch Aufforstung den Wald von der Monokultur auf Mischwald umzustellen. Unter den Nadelhölzern hat sich die Weißtanne als robust erwiesen.
Auf der nun neu zu pflanzenden 2,5 ha großen Fläche hat ein Mulcher nach der Rodung alle Baumreste, vom Ast bis zum Baumstumpf bis zu einer Tiefe von 10 cm zerschlagen. Der so für die Setzlinge aufgearbeitete Boden bekommt durch einen speziellen Pflanzlochpflug den letzten Arbeitsgang, bevor die Baumschule die Laubbäume einsetzt.

Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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