Erfahrungen unserer neuen Jouranlistin Kinka Tadsen (Artikel vom 21.04.2008)
Am Mittwochabend fand im “Haus des Gastes” ein Konzert des aus Freiburg angereisten Pianisten Thomas Weber statt. Stücke von Beethoven und Hayden standen auf dem Programm. Ich habe noch nie vorher ein Klassikkonzert besucht und war gespannt, ob sich mein Unwissen bestätigen würde, in dem Vorurteile wie “Langeweile, Musik für alte Leute und alles hört sich gleich an “kursieren. Schon bei den ersten Klängen des Piano “Variationen f-Moll” von Joseph Hayden überkam mich eine Gänsehaut, mit wieviel Feingefühl man Dynamik ausdrücken kann. Ich machte schon nach kurzer Zeit die Augen zu, nicht weil ich müde wurde sondern weil diese Musik zu einem sprach, drückte Gefühle aus und war mit soviel Sanftheit und doch Härte zugleich umwerfend. Mit geschlossenen Augen hatte ich das Gefühl die Musik vor meinen Augen zu sehen, so sehr erfüllt sie den ganzen Raum. Ein Erlebnisbad der Gefühle durchlebte ich als es nach der Pause mit Werken von Ludwig van Beethoven weiterging. Wie kann ein Mann den Raum erklingen lassen, als wenn ein ganzes Orchester spielt?! Ein lang anhalternder Applaus bestätigte meine eigene Begeisterung. Eine Zugabe mit einem Stück von Hayden unterstrich noch einmal die Aussage des Künstlers
” durch die Lebendigkeit der Musik seine eigene Lebendigkeit wahrzunehmen.”
Nach dem Konzert hatte man die Möglichkeit mit dem Pianisten, der schon viele Jahre nach Amrum kommt, persönlich zu sprechen. Die Zuhörer waren begeistert und ich bedankte mich mit den Worten “sie haben einen nichtwissenden begeistert , dies war mein erstes Klassikkonzert, aber ganz bestimmt nicht mein letztes.”
Bei allen Klassik Experten möchte ich um Nachsehen bitten, dass es keine technischen Details gibt. Bei diesem Bericht haben meine Gefühle gesprochen und ich möchte Thomas Weber danken, für die Lebendigkeit die er durch diese Musik mir gezeigt hat.
Thomas Weber lernte bei seinem Klavierstudium unter E. Kolodin, L. Margulis , dem Cortot-Schüler J. Micault, dem Schnabel-Schüler A. Aeschbacher.
Seine Meisterkurse absolvierte er bei E. Leonskaja und P. Badura-Skoda.
Verantwortlich für diesen Artikel: Kinka Tadsen