Die Mitglieder haben ihr Votum abgegeben, der DRK-Kreisverband will die Entscheidung der Mitglieder aber nicht mittragen (Artikel vom 06.05.2008)
Nachdem sich die Mitglieder des DRK-Ortsverein Amrum auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in einer Neuwahl für den bisherigen Vorsitzenden Erwin Meinert aussprachen, wir berichteten, legt sich der DRK-Kreisverband in einem Schreiben quer.
Wie die zweite Vorsitzende Helga von Zezschwitz erklärte, habe sie ein Schreiben des Kreisverbandes erhalten, in dem die Entscheidung der Vollversammlung nicht akzeptiert wird. Wieder einmal werden juristische Formalien als Grund angeführt. Eine erneute Wahl eines Vorsitzenden wird dabei gefordert. “In meinen Augen geht es den verantwortlichen Herren des Kreisverbandes nicht mehr um eine juristisch einwandfreie Abfolge der Vorstandswahl, sondern um die gezielte Demontage der Person Erwin Meinert. Die Chronologie der Geschehnisse lässt keinen anderen Schluss zu”, so von Zezschwitz.
“Der Kreisgeschäftsführer Frank Millak und der Kreisvorsitzende Peter Krause hinterlassen den Eindruck, dass ihnen Erwin Meinert, der schon über viele Jahre sein persönliches Engagement für den Ortsverein einbringt, unbequem geworden ist. Nun wird mit berechnender Methodik demoralisiert. Die Herren wissen ganz genau, wie sie Meinert in einen labilen Zustand bekommen und seine anerkannte Krankheit wieder einmal durchbricht. Dass sich das DRK die Menschlichkeit auf seine Fahne geschrieben hat, sehe ich bei diesem Machtpoker als verloren gegangen an. Vielleicht hängt in Husum ja ein verschlissenes Exemplar. An aller erster Stelle steht hierbei die Leistung von Erwin Meinert, der sich in den Jahren seiner Tätigkeit keine Fehler vorzuwerfen hat”.
Sein Fehler, vermutet Meinert selbst, war sicherlich, dass er als Vorsitzender die begründeten Interessen des DRK Ortsverein Amrum vertrat. Dazu gehörte zum Beispiel die Forderung des Grundbucheintrages eines Miteigentumsanteils der Pflegeeinrichtung in Nebel. Die von ihm geäußerte Kritik an dem Missmanagement des Landesverbands auf einer Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes bezüglich der DRK-Pflegeeinrichtungen hinterließen tiefe Spuren. Probleme mit den Pflegedienstleitungen brachten weitere Reibungspunkte.
Fakt ist für die zweite Vorsitzende, dass sich der Kreisverband die allergrößte Mühe gibt, die weitere Arbeit mit dem, von den Mitgliedern auf Amrum gewählten, Vorsitzenden zu blockieren. Ihnen ist dabei das Wohl der Pflegebedürftigen, die auf einen funktionierenden ambulanten Pflegedienst angewiesen sind, anscheinend nicht primär wichtig. Anders lässt sich die Abfolge der Handlungen des Kreisverbandes nicht erklären.
Der Geschäftsführer Frank Millak wollte sich auf Anfrage nicht zu der Person Erwin Meinert äußern.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers