Durch das anhaltendend trockene Wetter besteht für die Wald- und Dünen auf Amrum eine hohe Waldbrandgefahr (Artikel vom 26.05.2008)
Ausser den paar Tropfen letzte Nacht, ist der letzte richtige Regen auf Amrum nunmehr schon Wochen her. Auf der Fahrt über die wassergebundenen Wege im Bereich des Amrumer Waldes wird deutlich, wie trocken es ist. Schon im Schritttempo zieht eine enorme Staubfahne hinter den Fahrzeugen hinterher. Holger Peters vom Forstverband Amrum bestätigt diesen Eindruck und versichert, dass es in der Waldfläche überaus trocken ist. Der zuständige Revierförster Walther Ratkens berichtet, dass aktuell für den Bereich nördliches Nordfriesland die zweithöchste Warnstufe vergeben wurde.
“Die Struktur des Amrumer Waldes ist durch den hohen Kiefernanteil und dessen Harz sehr stark gefährdet. Die angrenzenden Dünen stellen ein weiteres Gefahrenpotential dar. Die verbreitete Traubenkirsche wirke der hohen Ausdunstung zwar noch entgegen, konnte aber bei dem langanhaltend trockenen Wetter auf Dauer nichts ausrichten”.
Die erhöhte Brandgefahr in Wald, Dünen und Heideflächen sorgt auch bei Amrums Feuerwehren für Aufmerksamkeit und Besorgnis. Nebels Gemeindewehrführer Henry Waidhas bittet alle Besucher der Flächen, sich an die Vorschriften zu halten und der gegebenen Trockenheit Rechnung zu tragen. “Ein Feuer hätte katastrophale Auswirkungen für die ganze Insel”, so Waidhas. Sollte ein Feuer entdeckt werden, besteht die ganz große Bitte an alle Besucher der gefährdeten Flächen, vor jedem angedachten Löschversuch, unbedingt umgehend die Feuerwehr über 112 zu alarmieren. Eine möglichst genaue Ortsangabe bei der Meldung ist dabei sehr hilfreich.
Die Berechnung des Waldbrandindex ist an mehreren Faktoren festgemacht. So werden die Mittagswerte der Lufttemperatur, die relativen Luftfeuchte, der Windgeschwindigkeit und die 24-stündige Niederschlagssumme bewertet. Zudem wird der Stand der Vegetation mit einbezogen.
Das Betreten der unter Naturschutz stehenden Amrumer Dünen ist außerhalb der ausgewiesenen Flächen ohnehin untersagt. Hierauf weisen die aufgestellten Tafeln des Ministeriums für Umwelt, Natur und Forsten des Landes hin.
Da die Besonderheit auf Amrum der nahtlose Übergang zwischen dem Wald, den Dünen und den Heideflächen ist, wäre dieser Umstand im Falle eines Falles, gepaart mit dem permanenten Wind schlichtweg eine Katastrophe. Aufgrund dessen muss noch einmal auf das von Amtswegen verordnete generelle Rauchverbot in den Wäldern hingewiesen werden. Vernünftige verstehen dies auch im Bereich der Dünen und Heideflächen.
Leider muss immer wieder beobachtet werden, dass aus fahrenden Fahrzeugen die brennenden Zigarettenkippen einfach weggeschnippt werden. Sollte es in der heutigen Zeit der Luxusausstattungen noch Fahrzeuge ohne Aschenbecher geben? Aber auch eine dem Umweltschutz dienende Einrichtung, wie der Katalysator, unter dem Fahrzeug birgt eine Gefahr bei Trockenheit. Er erreicht für die “Nachverbrennung” der Abgase sehr hohe Temperaturen, wird das Fahrzeug im hohen Gras geparkt, besteht durchaus die Gefahr einen Brand zu verursachen. Auch achtlos liegengelassene Glasflaschen stellen durch den Brennglaseffekt bei entsprechender Sonnenstrahlung eine potentielle Gefahr dar. In diesem Zusammenhang wird auch nochmals auf das bestehende Campingverbot außerhalb der ausgewiesenen Zeltplätze auf der Insel hingewiesen..
Wie der stellvertretende Amtswehrführer Klaus-Peter Ottens auf Anfrage für die Amrumer Feuerwehren mitteilte, sind bei solchen Wetterlagen die Sinne der Feuerwehren besonders geschärft. Auch sein Appell an die Einwohner und Gäste lautet: “Umsichtiges Handeln und Vermeidung von Gefahrenpotentialen erhält uns die intakte Natur und den uneingeschränkten Genuss des schönen Wetters.”
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers