Das Verdienstkreuz am Bande wurde Wittdüns Bürgermeister Jürgen Jungclaus verliehen (Artikel vom 16.01.2009)
Für herausragende Verdienste im sozialen und ehrenamtlichen Bereich wurde Jürgen Jungclaus aus Wittdün vom Bundespräsidenten Horst Köhler mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen überreichte die Auszeichnungen in der vergangenen Woche im Schloss von Husum. Dabei betonte Carstensen, dass es ohne die Menschen, die bereit seien, Ehrenämter zu übernehmen, keine Demokratie in der uns bekannten Form geben würde. Der Staat könnte das nicht leisten. Er freute sich, dass es Menschen wie Jürgen Jungclaus gäbe, die hinsehen, anpacken und handeln. Somit sei die Verleihung einer Auszeichnung nur ein sehr bescheidener, aber um so herzlicherer und ehrlicherer Dank an die Bürger im Ehrenamt.
Eine ganze Fülle von Ehrenämtern und ein bis heute nicht nachlassendes Engagement auch über die Grenzen der Insel Amrum hinaus, zeichnen das Leben des neunundfünfzig-jährigen Jürgen Jungclaus. Die in diesem Maß übernommenen Aufgaben waren für den Zollbetriebsinspektor nur in enger Abstimmung mit seinem Vorgesetzten zu leisten. Für dieses Verständnis und das bei Bedarf im Rahmen der Vorschriften ermöglichte Freistellen vom Dienst dankte er seinem Vorgesetzten. Seit bereits 37 Jahren versieht Jungclaus auf Amrum und den umliegenden Inseln und Halligen seinen Dienst als Kontroll- und Vollstreckungsbeamter.
Er gehört seit 1986 der Gemeindevertretung Wittdün an und war vor seiner Wahl zum Bürgermeister bereits 18 Jahre stellvertretender Bürgermeister. Von 1994 bis 2006 war er Amtsvorsteher des Amtes Amrum und war maßgeblich an vielen zukunftsweisenden Entscheidungen auf Amrum beteiligt. In seiner Amtszeit wurde unter anderem die Sozialstation in Nebel errichtet, in der die pflegebedürftigen Insulaner und Insulanerinnen betreut werden können und somit nicht mehr die Insel in ihren alten Tagen verlassen müssen. Ihr soziales Umfeld mit den Kontakten zur Familie und Freunden bleibt so erhalten. Im neuen Amt Föhr-Amrum vertritt er auch heute die Belange der Inselbewohner und legt einen besonderen Augenmerk auf das Miteinander von Mensch und Natur, um so bei gleichzeitigem Erhalt des einmaligen Kapitals der Insel, für die wirtschaftliche Existenz der Bevölkerung zu sorgen. Dies setzt er mit viel Engagement über die insularen Gremien hinaus, auch auf Amts- und Kreisebene um. Die Verbesserung der Verkehrsanbindung der Insel Amrum an das Festland und zwischen den Inseln ist dabei nur ein Beispiel von vielen.
Seit acht Jahren gehört er dem Nationalpark-Kuratorium “Nordfriesisches Wattenmeer” an. Schon 1998, als das Frachtschiff “Pallas” havarierte, setzte er sich für eine schnelle Reinigung der verölten Strände ein. Als Vorstandsmitglied der Schutzgemeinschaft deutsche Nordseeküste hat er Konsequenzen aus der Havarie erarbeitet und diese politisch umgesetzt. In der Insel- und Halligkonferenz, einem Zusammenschluss der Gemeinden in der Region Uthlande, leistet Jungclaus Vorstandsarbeit. Das gemeinsame Umsetzen von verschiedensten Projekten in der Region findet über die Grenzen des Landes Schleswig-Holstein Beachtung. Erst im Herbst bekräftigten die Mitglieder der Insel- und Halligkonferenz vor Vertretern von Ländern und Bund ihre Forderungen nach einer nationalen Küstenwache zur Vermeidung von Schiffsunfällen und der generellen Gefahrenabwehr auf Deutschen Küstengewässern.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers