In familiärer Runde konnten Eltern, Erzieher und die Kinder von „Kuddel“, dem Verkehrs-Maskottchen, sicheres Verhalten in und um den Straßenverkehr erlernen. (Artikel vom 12.03.2009)
Der heutige Straßenverkehr stellt zunehmend hohe Anforderungen an alle Verkehrsteilnehmer. Insbesondere an unsere Kinder. Das beweisen die zwar allgemein rückläufigen, aber dennoch immer noch zu hohen Unfallzahlen. Hiernach verunfallen und verletzen sich jedes Jahr rund 40.000 Kinder im Bundesgebiet. 2006 kamen allein 250 Kinder dabei zu Tode. So viele Einzelschicksale und jedes Einzelne macht betroffen.
Daher unterstützt im Rahmen der landesweiten Kampagne, „Sicher kommt an“, das Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr des Landes Schleswig – Holstein mit ihrem Partner, der Unfallkasse Schleswig—Holstein, Veranstaltungen wie diejenige, die am Wochenende in familiärer Runde im Kindergarten Flenerk Jongen stattgefunden hat.
Nachdem im vergangenen Jahr aus Kostengründen auf die Veranstaltung mit dem Verkehrsmaskottchen „Kuddel“ verzichtet werden musste, zeigte sich die Leiterin des Kindergartens, Susanne Jensen, zufrieden, dass diese Veranstaltung in diesem Jahr wieder stattfinden konnte.
Der Tag war in einen theoretisch – praktischen Vormittag drinnen und in einen praktischen Teil draußen aufgeteilt. Der Schwerpunkt wurde an diesem Wochenende, bei der Altersstufe der nach den Sommerferien in die Schule kommenden Mädchen und Jungen, auf den Umgang mit dem Fahrrad gelegt. Dabei wurden die Eltern mit ins Boot genommen, um sie, die für die Sicherheitsausstattung des Nachwuchses verantwortlich zeigen, ebenfalls zu sensibilisieren. Eine Demonstration mit einem rohen Ei, das beim ungeschützten Aufschlag auf den Boden zerbrach, überraschte nicht. Doch der gleiche Versuch mit einem Ei, das durch einen Minifahrradhelm geschützt war und nicht zerbrach, überzeugte Groß und Klein.
Um nun gleichsam eine Sensibilisierung für die Gefahren im Straßenverkehr zu erreichen, wurde dieser sogenannte VEmEK – Tag veranstaltet und machte deutlich, wie notwendig die Zusammenführung verschiedener Zielgruppen beim Verkehrssicherheitsengagement ist. Eltern, Erzieherinnen und Kinder beteiligten sich gleichermaßen am vielseitigen Programm, durch das die von Jörg Asmussen geführte Handpuppe „Kuddel’, führte. Sie gehören mit Hubert Dorka zu einem von zwei Moderatorenteams, die sich in Schleswig-Holstein in ihrer Freizeit, engagieren und diese Form von Verkehrssicherheit nach einem von ihnen entwickelten Konzept, zu vermitteln.
Jörg Asmussen und Hubert Dorka verfügen durch ihre beruflichen Tätigkeiten über ausreichend Erfahrung, mit der heutigen Problematik der heranwachsenden Junggesellschaft. Hier zeigt sich der enorm gestiegene Medienkonsum als unglückseliger Faktor zur Verkümmerung der motorischen Fähigkeiten.
So zeigen die Kinder heute zunehmend Auffälligkeiten, wie zum Beispiel Haltungsprobleme, Übergewicht, Bewegungsarmut, Muskulaturschwächen, Ausdauereinschränkungen und motorische Defizite. Durch mangelndes Gleichgewicht, geringe Reaktionsfähigkeit, unzureichende Körperkoordination und geringe akustische Orientierung ist das Unfallrisiko vorprogrammiert. Daher gilt es, eine möglichst frühe Bewegungsförderung, als Vorbereitung zum Erwerb geistiger Fähigkeiten, sicher zu stellen. Es besteht des weiteren eine Wechselwirkung zwischen der Motorik und der Ausbildung sozialer Fähigkeiten. Kinder, die in der Bewegung, Kommunikation und Konzentration Erfahrungen sammeln, stärken ihr Selbstwertgefühl.
In der Praxis erweisen sich Wahrnehmungs-, Bewegungs-, Gleichgewichts- und Konzentrationsübungen als geeignete Mittel, um motorische und sensorische Fähigkeiten sowie die Koordinationsmöglichkeiten der Kinder zu verbessern.
Bei traumhaftem Wetter zeigten die Mädchen und Jungen ihr Können auf zwei Rädern. Mit voller Konzentration lenkten sie ihre eigenen Fahrräder durch die Pylonen. Sie mussten dabei zudem Abstand halten, die Geschwindigkeit erfahren und auch gezielt bremsen üben. Hierbei galt es in der zweiten Runde, sich während der Fahrt durch den Parcours auch noch umzudrehen, eine hochgehaltene Karte zu identifizieren und laut das Ergebnis auszurufen. Wie Dorka erklärte, werden hierbei die Sinne der Kinder ganzheitlich gefordert. Genauso wie im Straßenverkehr.
Das Team bedankte sich dann noch für die freundliche Atmosphäre und die gute Zusammenarbeit mit so vielen und hoch motivierten und interessierten Teilnehmern des Tages. “Nach Amrum kommen wir immer gerne”, so Hubert Dorka.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers