Cordula Kropke und Michael Kottmeier eröffneten ihre Fotoausstellung im St. Clemens Hüs Nebel und begrüßten viele Freunde der Fotokunst. Die beiden Künstler zeigen Fotografien von Büsum über Tanger bis zum Senegal. Bilder in Farbe und Schwarz Weiß stehen auf LKW-Plane und Barytpapier im Kontrast zueinander. Den Besucher erwarten fantastische Gegensätze die eng miteinander verbunden sind, das Thema : Krabbenfang und Fischverarbeitung. Ein Zufall brachte Cordula Kropke in Kontakt mit Pastorin Friederike Heinecke, die sich freute als die Fotografin und Fotodesignerin ihre Ausstellung auf Amrum zeigen würde. Mit ihrem Mann Michael Kottmeier entstand eine Ausstellung, die der Nordsee so nah und ebenso weit entfernt ist. 1998 ist Cordula Kropke bei einer Fotoreise im Senegal der Problematik des dort heimischen Fischfangs auf den Grund gegangen. Ihre Motive sind Frauen, die fest verbunden sind mit der Fischerei. Ihr harter Arbeitskampf wird in beeindruckenden Fotografien festgehalten. Trotz der schweren Arbeit strahlen diese Frauen einen Stolz aus, den sie bekommen durch die eigenständige Arbeit, die ihnen eine gewisse Unabhängigkeit verleiht. In leidenschaftlicher Handarbeit hat Cordula Kropke die schwarz weiß Bilder auf Barytpapier selbst in der Dunkelkammer vergrößert. Die Ausdruckskraft und die Tiefe dieser Bilder geben eine Stimmung wieder, in die der Betrachter hinein gezogen wird. Armut und Stolz liegen dicht beieinander und die Dramatik in der diese Frauen täglich leben hat Cordula Kropke einmalig eingefangen. Die auf 80×140 cm vergrößerten Farbfotografien von Michael Kottmeier auf LKW Plane stehen im Gegensatz aber auch in der Ergänzung der schwarz weiß Bilder. Sie zeigen Bilder von Krabbenfischern in der Nordsee. Die rot leuchtenden Kutter in der rauen See vor Büsum, die leuchtend frisch gekochten kleinen Krabben, die anschließend einen sehr weiten Weg vor sich haben. Unter dem Motto “Kleines Tier – großer Törn” hat der Fotograf und Fotojournalist Michael Kottmeier den unwirklichen Weg der Nordseekrabbe näher beleuchtet. Mit Plastiksandalen, Handschuhen, Haube und Mundschutz haben die Frauen in der Krabbenfabrik in Tanger-Marokko Ähnlichkeit mit Krankenschwestern und die Hygienebestimmungen sind genau so streng wie in einem Krankenhaus. Nach der sechstausend Kilometer langen Reise in gekühlten Riesen Lastwagen wird die Nordseekrabbe hier in Tanger von Frauen gepult. Im Rekord unter Zeitdruck und doch mit Spaß an der Arbeit legen die Frauen kaum eine Pause ein. Sie sind stolz auf ihre Arbeit, sie sind unabhängig und können so ihr Leben alleine oder zu einem Teil der Familie beitragen. Michael Kottmeier ist es gelungen beeindruckende Bilder zu fotografieren, die Fragen stellen und doch dem Betrachter viele Antworten geben. Die Großvergrößerungen laden den Betrachter ein sich kritisch und begeisternd den Bilden zu stellen. Langjährige Erfahrungen mit Auslandsreisen in Kombination mit Fotoarbeiten haben die beiden Künstler schon viele Ausstellungen machen lassen. Im St. Clemens Hüs sind die Bilder mit Texten begleitet und geben dem Betrachter die Möglichkeit hinter die Kulissen zu schauen und mit Informationen sich einen Einblick von Büsum über Tanger bis nach Senegal zu machen. Cordula Kropke und Michael Kottmeier gehen kritisch mit den Themen Mensch und Umwelt um, zeigen Kontraste in ihren Fotografien und gehen Themen an, bei denen viele einfach die Augen schließen, sie öffnen den Blick wieder. Die Ausstellung im Gemeindehaus Nebel ist noch bis zum 28. August zu sehen.
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