Ob der erste Sturm zum vergangenen Wochenende, des im meteorologischen Kalender bereits eingeläuteten Herbstes, eine erste Kostprobe auf eine bevorstehende Sturmsaison ist, weiß wohl niemand.

Was ein jeder doch zu spüren bekam, war die Macht, mit dem der Wind von Donnerstag bis Samstag über die Inseln tobte.
Eine Sturmwarnung, die am Donnerstagmorgen herausgegeben wurde, prophezeite bis Samstagnacht Böen der Stärke zehn und Orkanböen der Stärke elf mit Geschwindigkeiten um 100 bis 110 Kilometer in der Stunde aus Südwest. Bereits am Donnerstag war ein Lastzug von dem Sylt-Shuttle geweht worden. Dabei erlitt der Fahrer tödliche Verletzungen. Am Freitag staute sich das Nachmittagshochwasser am Pegel im Wittdüner Seezeichenhafen auf 1,31 Meter über dem mittleren Hochwasser auf.
Aufgrund des Sturmes wurde zum Mittag der Fährverkehr zwischen Dagebüll und den Inseln Föhr und Amrum und den Halligen bis auf Weiteres eingestellt. Die noch um 10.15 Uhr von Amrum abgefahrene MS „Nordfriesland“ erreichte ihr Ziel, den Hafen von Dagebüll nicht mehr. Kurz vor Dagebüll drehte die Fähre kurzerhand um und fuhr nach Wyk, um dort auf ein Nachlassen des Sturmes und ablaufendes Wasser zu warten, war von der Reederei zu hören. Ob überhaupt noch was am Freitag ginge, stand zu dem Zeitpunkt noch nicht fest. Derweil stauten sich in den Häfen die Reisenden mit und ohne Fahrzeug.
Die Adler-Schiffe GmbH&Co KG Reederei musste ebenfalls Fahrten ausfallen lassen. Der schnelle „Adler Express“ stellte bereits am Donnerstag seinen Linienverkehr zwischen Nordstrand und Sylt ein. Auch heute noch ist er laut einer Information auf der Homepage der Reederei aufgrund eines sturmbedingten Schadens am Schiff noch nicht wieder aufgenommen.
Derweil bangten die Freizeitkapitäne im Seezeichenhafen Wittdün um ihre dort vertäuten Schätze. Drohten doch einige Heckleinen, speziell bei den stark rollenden Segelschiffen über die immer kürzer werdenden Dalben springen zu wollen. Ein kleineres Boot hatte sich entschieden, das es viel besser auf dem Bootssteg verweilen könne. An den Liegeplätzen an der Steenodder Mole war gar die Heckleine eines Motorbootes abgerissen. Im weiteren Verlauf des Herbststurmes trieb das Motorboot Kiel oben am Liegeplatz.
Die Naturgewalten luden aber auch viele Schaulustige ein, sich an den Küsten ein eigenes Bild von der tosenden Nordsee zu verschaffen. Wagemutige oder vielleicht auch eher Leichtsinnige stürzten sich am Norddorfer Strand in unmittelbarer Nähe von markierten Unterwasserhindernissen in die Fluten.
Nach 17 Uhr kam der Fährverkehr wieder in Gang und die vielen aufgestauten Fahrzeuge wurden noch bis kurz vor Mitternacht an ihr Reiseziel gebracht.
Für den Amrumer Veranstaltungskalender führte die miese Wetterlage dazu, dass die Eröffnungsveranstaltung der „Amrumer Muscheltage“ komplett ausfiel.

Wie heimtückisch die Windböen auch am Samstag noch waren, musste ein Kytesurfer vor dem Wittdüner Südstrand schmerzlich erfahren. Eine unglückliche Landung führte dazu, dass er mit einer Beinverletzung mit dem Rettungshubschrauber ausgeflogen werden musste.
Für die Einsatzkräfte der Feuerwehren auf Amrum blieb der Sturm aber ohne Folgen, sie verzeichneten keinen sturmbedingten Einsatz.
Die laufende Woche verspricht eher ruhig und zunehmend sonnig zu werden.
Ja ja so sieht es denn uss,wenn de blanke Hans zuschlägt! Ich fahre seit vielen Jahren nach Amrum,aber das die Fähren selbst kurz vor dem Zielhafen noch umdrehen das habe ich noch nicht erlebt—-Sicherheit geht vor,ganz klare Sache.Aber wie im Wetterbericht beschrieben,soll es ja wieder die Woche Klaar Kiming geben,ohne das der Blanke Hans wieder da ist.In dem Sinne alles gute für die Insulaner und alle Kapitäne der W.D.R. Fähren sowie alle anderen Kapitänen der anderen Schiffe von den Reedereien.Denn mol Taut.Amrum ist DIE BESTE INSEL DER WELT!!!!!
Na schön, dann kann der Insellauf ja vielleicht ein Genuss werden.
Jetzt war ich soviele Wochen auf Eurer wunderschönen Insel und leider habe ich den Sturm knapp verpasst. Diese Naturgewalt hätte ich gerne hautnah erlebt.
Viel Glück für die Sturmsaison, mögen die Schäden gering bleiben. Lieben Gruß an alle Amrumer