Wer nimmt Oma…?(ab)


Einen wie nicht anders  zu erwarten sehr heiteren und kurzweiligen Kabarett-Abend erlebten die zahlreichen Zuschauer im Norddorfer Gemeindehaus, beim Gastspiel des Hamburger Kabarettisten Hans Scheibner. scheibnerGemeinsam mit seiner Ehefrau Petra-Verena Milchert-Scheibner präsentierte er in verschiedenen Rollen, zwar schon kurz nach den Weihnachtstagen aber dennoch pünktlich zum Jahreswechsel, sein satirisches Weihnachtsprogramm „Wer nimmt Oma?“. Das Gemeindehaus war mit knapp 350 Zuschauern wieder einmal bis zum letzten Platz gefüllt und somit ausverkauft. Schon Tage vor der Veranstaltung gingen die Tickets weg, wie die berühmt berüchtigten „warmen Semmeln“. Aber für all diejenigen, die ein Ticket bekommen hatten, hatte sich der Weg ins Gemeindehaus wohl mehr als gelohnt. Schon im vergangenen Sommer hatte  Hans Scheibner mit seinem neuen Bühnenprogramm „Aber Hallo“ an gleicher Stelle, ebenfalls vor vollem Haus, für tolle Stimmung gesorgt.
Das Programm „Wer nimmt Oma?“ besteht aus einem abwechslungsreichen Mix von vielen witzigen Geschichten, Liedern und Gedichten. Es ist einerseits ein satirischer Rückblick auf das vergangene Jahr sowie der  von uns allen so heiß geliebte Weihnachtszeit, die wie durch ein Wunder alle Jahre wieder völlig überraschend auf uns Menschen hereinbricht und uns immer wieder in Panik versetzt, und andererseits ein Ausblick auf das neue Jahr. Doch der berühmt berüchtigte Spötter findet zum Weihnachtsfest nicht nur böse Worte. Die leisen Zwischentöne sind es, die Scheibners Geschichten, Lieder und Gedichte ausmachen. Gekonnt  hält er seinen Zuschauern einen satirischen Spiegel vor in dem wir uns irgendwann alle selber wiedererkennen können. So zeigt er uns dabei liebevoll unsere kleinen oder großen Schwächen bei der Umsetzung unserer lieb gewonnenen Weihnachtsbräuche auf.

Außerdem beleuchtet Hans Scheibner auf seine Art die Themen die uns in der letzten Zeit bewegt haben oder noch immer bewegen. So interpretiert und beschreibt er beispielsweise die Ergebnisse des mit großen Hoffnungen erwarteten und dann ziemlich enttäuschenden Weltklimagipfels in Kopenhagen, die fast unmöglich anmutende Aufgabe eines jeden Menschen ein passendes Geschenk für seine Liebsten zu finden über das sich der Beschenkte von ganzem Herzen freuen kann oder  spekuliert über die vermutlich frommen Wünsche einiger nationaler Sorgenkinder wie der angeschlagenen Volkspartei SPD, der Bundeskanzlerin Angela Merkel oder dem neuen Bundesaußenminister Guido Westerwelle.

Darüber hinaus fragt er sich ganz offen, ob sich die Menschen heutzutage überhaupt noch über das Weihnachtsfest freuen können?! Und dann ist da ja noch zu guter Letzt die alljährlich wiederkehrende Frage wer von den Geschwisterkindern mit der geliebten Mutter das Weihnachtsfest feiern darf oder besser gesagt feiern muss („Wer nimmt Oma?“).

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Auch nach der Pause sorgten die beiden mit witzigen Geschichten und Texten wie z.B. Nachbarschaftshilfe im Treppenhaus – Erlebnisse eines Ausgesperrten, Meerschweinchen und Schweinchen, oder die Weihnachtstour über vier Weihnachtsfeiern an nur einem Tag, sowie sorgte dem Lied vom Klabautermann beim Publikum für allgemeine Heiterkeit. „Und wer nimmt Oma?“. Nachdem sich ihre beiden Kinder Klaus und Jessica nicht so recht einigen können wer das Fest mit der 78 jährigen Mutter verbringen darf, entschließt diese sich kurzerhand dazu  das Weihnachtsfest mit ihrer 75 Jährigen Nachbarin auf der Baleareninsel Mallorca zu feiern und richtet dabei nicht nur bei ihren Kindern ein unerwartetes Chaos an. Und um mit Hans Scheibners Worten zu sprechen: „Weihnachten kann ja so gemütlich sein“. Nach einer Zugabe ging der Abend nach etwas mehr als zwei Stunden mit einem donnernden Applaus zu Ende.


Verantwortlich für den Artikel: Andreas Buzalla

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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