„Dimitrios spielt Klavier.“ „Und Wolf singt.“ So stellten sich „Die Egoisten“ aus Berlin mehrmals während ihres Auftritts vor und damit war die Arbeitsverteilung auch ganz genau erklärt.

Der ehemalige Schauspieler Wolf Richert schrieb die Lied- und Zwischentexte für das Duo und der studierte Pianist Dimitrios Drainakis komponierte die Musik dazu. Dabei traf vor zwei Jahren Ruhrpottcharme auf griechisches Temperament und heraus kam eine bunte Mischung aus Chansons, Balladen, Kabarettliedern und witzigen Wortgefechten, die das Publikum zum Nachdenken aber vor allem zum Lachen bringen. Ihr Programm „Was wäre wohl passiert?“ beinhaltet Lieder über die Nachbarin und die Ex-Freundin. Darüber, ob Männer allein sein können oder ein Problem mit dem Älterwerden haben. Oder therapeutische Lieder für ihre allerbeste Freundin Britney S. und wen Gott alles gern hat. Dabei wechseln sie zwischen schnell und bissig oder langsam und romantisch, wobei sich das Publikum nie sicher sein kann, was als nächstes kommt. So stellten sie sich auch am Abend des 4. Junis 2010 im Haus des Gastes in Nebel die Frage „Was wäre wohl passiert, wenn wir uns nicht getroffen hätten?“ und das zahlreich erschienenen Besucher hätten mit Sicherheit geantwortet: „Wir hätten einen sehr lustigen und unterhaltsamen Abend verpasst.“ Trotz verzögertem Start, da die Technik nicht mitspielte, machten die beiden Wahlberliner in ihren schwarz-weißen Outfits und mit den passenden Sonnenbrillen sofort einen guten Eindruck. Dann zeigten sie, dass auch Männer in aller Öffentlichkeit über Gefühle sprechen bzw. singen können. Und mit sehr schönen Klaviermelodien und tollen Tanz- und Performanceeinlagen gewannen sie die Gäste für sich. Auch beim älteren Publikum kamen sie trotz einiger Frivolitäten super an. Kurz vor Schluss überraschte Dimitrios mit griechischen Liedern, deren Refrains auch Wolf mitsingen konnte, und sobald es sich herausstellte, dass es sich dabei auch um einen deutschen Schlager handelte, sang der ganze Saal. So gab es jede Menge Applaus und die Bitte um Zugaben, die gerne gewährt wurden. Das Duo berichtete, dass sie unbedingt auf Amrum spielen wollten und hatten sich deswegen Anfang des Jahres an die Amrum Touristik gewendet. Laut Daniela Hopp waren sie „glücklicherweise“ sehr hartnäckig und die Drei freuten sich riesig über den gelungenen Auftritt und hoffen auf ein Wiedersehen.
Verantwortlich für diesen Artikel: Katrinna Reichel