Als sicherlich größter Arbeitgeber auf den Inseln Föhr und Amrum prägt die nunmehr 125 Jahre währende Geschichte des Unternehmens der Wyker Dampfschiffs-Reederei die wirtschaftlichen Strukturen als auch den Werdegang der Bewohner der Inseln und Halligen in der Region Uthlande über mehrere Generationen.
Mit der Indienststellung des neuen Flaggschiffs der Reederei, der M/S „Uthlande“, konnten wirtschaftliche Akzente für ganz Norddeutschland gesetzt werden. Dieser 16,5 Millionen Euro teure Werftbau wurde in einer sehr angespannten Lage der Deutschen Wirtschaft ausgelöst.
Für das Unternehmen und den gesamten Tourismus an der Küste unterstreicht die begonnene Erneuerung der älteren Schiffe in der Flotte eine klare zukunftsorientierte Ausrichtung, die im Wettbewerb unter den Urlaubsdestinationen gleichzeitig einen wichtigen Komfortgewinn bei der ohnehin schon auf dem Festland langwierigen Anreise bedeutet. Vergessen darf man bei allem Lob auf die neue Fähre dabei auch nicht, dass erst im vergangenen Jahr die gesamte Linienbusflotte der Reederei durch modernstes Material ersetzt wurde.
„Diese Feier steht symbolisch für die Zukunft und die Vergangenheit der WDR“, brachte es der WDR-Geschäftsführer Axel Meynköhn in seiner Ansprache anlässlich des Jubiläums auf den Punkt. Es handele sich hierbei um ein prosperierendes Unternehmen stellte Meynköhn überzeugt fest.
Viele Festredner würdigten den Mut und die Weitsicht derer, die als Gründerväter der WDR vor 125 Jahren die Weichen für das Unternehmen stellten. „Von der Tatkraft und Verantwortungsbereitschaft der Gründer profitieren die Inseln und Halligen noch heute“, betonte Meynköhn. Die Verzahnung zwischen den Inseln und der Reederei bezeichnete er als „perfekte Symbiose“. Ohne die Reederei hätten sich die Inseln und Halligen nicht in diesem Maß entwickeln können und ohne die Inseln und Halligen wäre die WDR nicht dort, wo sie heute steht.
Als ein persönliches Anliegen des Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen erschien es, dass er bei allem Lob für die getätigte Investition, die aus eigener Kraft und ohne Zuschüsse des Landes vollbracht wurde, ausführlich auf die Schuldenlast des Landes hinzuweisen. Manchem Zuhörer wurde bei der bildlichen Darstellung der Belastung des Landes sicherlich klar, dass auf alle noch eine Zeit zukommt, in der so mancher Investitionsbedarf nicht ausgeführt werden kann. Die Ankündigung Meynköhns, dass die WDR auch in Zukunft ihren Aufgaben ohne Staats-Zuschüsse nachgehen wolle, erfreute Carstensen sicherlich. Die WDR beweise, dass auch ohne öffentliche Gelder gute Ergebnisse möglich seien, lobte Carstensen die Reederei und ihren Geschäftsführer. „Es ist schon erstaunlich, wie viel Lob ein Mensch ertragen kann, bevor er an seiner Seele Schaden nimmt“, fasste Carstensen den „Lobgesang“ bei dieser Feier zusammen.
Der Vorsitzende der Insel- und Halligkonferenz, Jürgen Jungclaus, lobte die nunmehr sehr gute Zusammenarbeit mit der Reederei. Diese hatte anfangs eine mit einem Kopfsteinpflaster vergleichbare holprige Anfangsphase durchlaufen.
An die seit Generationen bestehenden Verbindungen zwischen der HAPAG Lloyd Reederei und der WDR erinnerten der Vorsitzende des Verbandes Deutscher Reeder, Michael Behrendt (Hapag Lloyd). Er bezeichnete das Auf- und Ab in der Schifffahrt, dass immer wieder neue Impulse der Unternehmen erforderte. Carl-Ulfert Stegmann (Norden Frisia) verdeutlichte die enge Verbundenheit der Unternehmen. Bereits sein Großvater habe Geschäfte mit der WDR getätigt. Die Norden Frisia hält ein drittel der WDR-Aktien. Die Alleinstellung bei der Versorgung der Insel und Halligen zollte er besonderer Wichtigkeit, sichere sie doch die ganzjährige Versorgung. „Wir können nicht im Oktober aufgrund von geringem Fahrgastaufkommen Betriebsferien machen und erst im Frühjahr wieder anfangen die Linien zu bedienen“. Es besteht hier ein klarer Versorgungsauftrag, bei dem sich die WDR als verlässlicher Partner etabliert hat, zeigte sich Stegmann überzeugt.
Der Hauptgeschäftsführer der Industrie und Handelskammer zu Flensburg, Peter Michael Stein überbrachte Meynköhn die besten Wünsche und gratulierte ihm zu der erfolgreichen Leitung des Unternehmens und überreichte die Ehrenurkunde der IHK für das 125 Jahre währende Unternehmen.
Verantwortlich für den Artikel: Thomas Oelers
Ich war bei der Taufe mit dabei, ich finde das Schiff gewaltig.
Mal hoffen, dass es gut geht.