Besonders “schauerlich”…(to)


Wie aus dem Nichts war die zweite Gewitterstaffel des gestrigen Tages aus Südwest aufgezogen und verwandelte den Sommertag in ein Szenario aus heftigem Gewitter, Starkregen und drehenden Sturmböen.

Beachtlich viel Wasser in kurzer Zeit...
Beachtlich viel Wasser in kurzer Zeit...

Die Wetterdienste hatten im Vorfeld zwar bereits vor solch einem extrem Wetter gewarnt, doch hatte der gleißende Sonnenschein zur Mittagszeit den Gedanken an eine solche kurzfristige Verwandlung des Himmelsbildes bei den meisten Einheimischen und Gästen verdrängt. Nicht anders ist ansonsten zu erklären, dass unzählige Fahrradfahrer sich ohne Regenjacke durch den sintflutartigen Regen  kämpften und dabei die Gefahr des heftigen Gewitters in Kauf nahmen. Das langanhaltende Gewitter am Morgen wurde dabei von der Gewalt des Donners nochmals übertönt.

„Gerade bin ich noch bei nahezu Windstille über die Baustelle gegangen, bis wie aus dem Nichts ein mächtiger Sturm losbrach“, berichtete ein Handwerker auf einer Baustelle in Nebel. Alles was nicht niet- und nagelfest war, wurde umhergezerrt. Dabei führten leere Schubkarren genauso ein Eigenleben wie die nasse Pappe, die förmlich aus einem Müllcontainer hochgerissen wurde.
Wie in Sturzbächen bahnte sich das Regenwasser seinen Weg und ließ Schlimmes für tiefer gelegene Keller befürchten. Aber die Rufmeldeempfänger der freiwilligen Feuerwehren der Insel Amrum blieben still. Wie die Wehren auf Anfrage bestätigten, hatte es keinerlei Hilfegesuche bei den Hilfskräften der Insel gegeben. Da war es den Nachbarn in Wyk ganz anders ergangen. Dort war die Feuerwehr allein am Vormittag zu 20 Einsätzen ausgerückt um Pumphilfe zu leisten. Hier standen die Keller bis zu 70 cm hoch unter Wasser. Auf der Helgoländer Düne hatte sich gar ein Tornado gebildet, der den Campingplatz schwer verwüstete und dabei einige leicht bis mittelschwer Verletze zurückließ.
So scheint es doch, als das die Amrumer diesmal viel Glück hatten und die Insel nicht die uneingeschränkte Wucht des Unwetters abbekommen hat. Es waren zwar einige Straßen leicht überflutet, doch mit langsamer Durchfahrt und Rücksichtname auf die Fußgänger und Fahrradfahrer, war die Fahrt gut zu meistern.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers
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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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