Sicherlich mit großer Freude hatten die 17 Realschülerinnen und Schüler, sowie die zwei Hauptschüler und eine Hauptschülerin, den Tag ihrer Schulentlassung herbeigesehnt, an dem sie nun den ersten großen Abschnitt ihres Werdegangs hinter sich lassen konnten.
Fest steht, es wird nun nichts mehr sein, wie es einmal in der rund zehnjährigen Klassengemeinschaft war. Diese wird nun Geschichte sein und der weitere Werdegang jedes Einzelnen sorgt dafür, dass diese 20 jungen Persönlichkeiten ganz individuell in die ferne als auch nahe Welt hinausziehen, um einen Beruf zu erlernen oder eine höhere Schulbildung zu erlangen.
Wie Peter Koßmann im Namen des Amtes Föhr-Amrum in seinen Grußworten betonte, ist nun die Zeit gekommen um die Insel zu verlassen und in die Welt mit offenen Augen zu erleben und so den persönlichen Blickwinkel zu erweitern. Mit dieser Empfehlung verband er gleichermaßen den Wunsch, dass möglichst viele später auf die Insel zurückkehren, um so der Inselbevölkerung junge und weitsichtige Impulse zu verleihen und letztendlich auch einer möglichen Überalterung entgegenzuwirken.
„Was kann ich Euch noch mit auf den Weg geben, jetzt wo ihr es geschafft habt“, überlegte Schulleiter Jörn Tadsen laut und stellte für sich fest, dass sicherlich jeder von den Schulabgängern im Zeitalter der digitalen Computertechnik „online“ ist und er auf die kurzweilige Technik nicht eingehen müsse. Daher bediente er sich der Geschichte des Sisyphos, dessen Schicksal auch heute noch auf Lebenssituationen abzuwandeln ist.
Jener wurde von den Göttern dazu verurteilt, einen Felsblock auf einen Berg hinaufzuwälzen. Diese Arbeit musste er ständig von Neuem verrichten, da der Stein bei Erreichen des Gipfels sofort wieder in die Tiefe stürzte. “Ich hoffe ihr werdet euren persönlichen „Felsbrocken“ stets nach oben schaffen, wenn auch es sicherlich Erlebnisse gibt, bei denen ihr das Gefühl habt, dass der Fels gerade an Euch vorbei nach ganz unten gerollt ist. Wichtig ist dabei zu erkennen, dass man sein Schicksal selbst in der Hand hat und der „Fels“ nicht von allein weiter rollt“, verdeutlichte Tadsen.
In seiner Multifunktion sprach Stephan Schlichting für die Kirchengemeinde St. Clemens und den Schulverein die herzlichsten Glückwünsche aus. Allen Schülern und Schülerinnen solle ein guter Stern, viel Lebensfreude, Zeit (die wächst und bleibt) und Liebe beschert sein. “Wer liebt hat viel zu tun und wer seine Aufgaben mit Freude angeht, stellt alles andere in den Schatten“.
Die Klassenlehrer, Rüdiger Seiffert (R10) und Britta Gathmann (H 9) ließen in spritziger und witziger Erzählung die gemeinsame Zeit Revue passieren und konnten bei solch einer Betrachtung so manch intensiven Eindruck anführen. Britta Gathmann sah in einem Hauptabschluss den Grundstock fürs Leben gegeben und eine doch häufig zu hörende Negativwertung für diesen Schulabschluss sei doch eher ungerechtfertigt. Ihren Ehemaligen wünschten sie viel Glück auf ihrem weiteren Weg.
Wie unterschiedlich diese sein werden, wurde bereits bei den Erzählungen der Schüler und Schülerinnen deutlich. Eine Ausbildung zum Schiffsmechaniker in Flensburg oder eine zum Anlagenmechaniker für Gebäudetechnik auf Amrum, ein freiwilliges soziales Jahr zur Vorbereitung auf die Ausbildung zur Sozialpädagogin oder aber der Wechsel auf eine weiterführende Schule zum Erreichen des Abiturs, waren dabei unter anderem zu hören.
Für Matthias Dombrowski zum Beispiel steht der Besuch des Gymnasiums bereits fest. Hierfür hat er mit seinem 1,0 er Realschulabschluss auch das beste Rüstzeug. Ihm, als Abschlussbester der R10 und Lars Kümmel, der sich knapp mit dem besten Notendurchschnitt in der H9 hervortat, wurden von Stephan Schlichting die Geschenke des Schulvereins überreicht.
Abschlussschüler/ innen der R10:
Jan Berkemeier, Henning Bruns, Pascal Dau, Matthias Dombrowski, Johannes Frederik Flor, Brian Forell, Tatje Gerrets, Kevin Jensen, Natalie Jochimsen, Ahad Khan, Simone Nissen, Jelena Schade, Jes Tadsen, Antje Tieze, Kaja Lotta Winkler, Bandick Wolff, Mathis Wormsbächer.
Abschussschüler und Abschlussschülerin der H 9:
Jaike Andresen, Lars Kümmel, Jonas Pütter.
Verantwortlich für diesen Artikel: Thomas Oelers