Seit Anfang Juli schwimmt Katzenhaiweibchen Shiva in einem Aquarium in der Schutzstation Wattenmeer in Wittdün.
Ein Fischer hatte sie vor Pellworm als Beifang im Netz und sorgte dafür, dass das etwa 65 Zentimeter große Tier auf Amrum ein neues Zuhause finden konnte. Maria Kaiser und Johannes Reisel, die beide ihren Bundesfreiwilligendienst in der Schutzstation Wattenmeer ausüben sowie Anne Sparberg, die auf Amrum ein freiwilliges soziales Jahr verbringt, kümmern sich seither um das Meerestier der Art Kleingefleckter Katzenhai.
Ende November machte Shiva ihren „Pflegern“ ein besonderes Geschenk: Aus einem ihrer Eier schlüpfte ein Katzenhaijungtier. Mittlerweile ist es ungefähr zehn Zentimeter groß. „Wir versuchen, unseren Nachwuchs gut und gesund aufzuziehen“, sagt Maria Kaiser und freut sich auf die nächsten Wochen und Monate mit der neuen Attraktion der Schutzstation. Wer glaubt, dass man im Aquarium einen quicklebendigen und aktiven Katzenhai beobachten kann, der täuscht sich. „Diese Tiere sind eher bewegungsarm, da sie auch ohne allzu viel zu schwimmen unter Wasser atmen können“, begründet Johannes Reisel die „Faulheit“ des Jungtieres. Noch hat der Nachwuchs keinen Namen bekommen, „weil noch nicht festzustellen ist, welches Geschlecht das Tier hat“, berichtet Maria Kaiser, die sich beim Multimar Wattforum über die Aufzucht von Katzenhaien informiert hat.
Bis zu einem Meter können die Kleingefleckten Katzenhaie groß und etwa zehn Jahre alt werden. Für die Jagd sind diese Meeresbewohner gut ausgestattet: An ihrer Kopfunterseite haben sie elektromagnetische Sensoren, die ihnen dabei helfen, Beute im Sand aufzuspüren. Der knapp zwei Wochen alte Katzenhai in der Schutzstation Wattenmeer wird mit kleinen Garnelenstücken gefüttert. Seine Mutter Shiva bevorzugt ganze Garnelen oder alle drei Tage mehrere Sandgrundeln. Wer Interesse daran hat, den jungen Katzenhainachwuchs und seine Mutter Shiva hautnah zu erleben, der kann sich von Dienstag bis Sonntag zwischen 13 Uhr und 17 Uhr in der Schutzstation Wattenmeer (Mittelstrasse 34) ein Bild von ihnen machen.
Matthias Dombrowski für Amrum-News