Schon früh fühlte sich Wolfgang Scholz zur Malerei hingezogen und als Hobby hat ihn die Kunst neben seinem Beruf als Jurist immer begleitet, bevor er sich seiner kreativen Leidenschaft intensiver widmen konnte.
Einige Semester studierte er als junger Mann an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel, wo er die eigenen Kenntnisse in den Bereichen Aquarell, Acryl und Ölmalerei vertiefen konnte. Sein ursprüngliches Berufsziel Kunstlehrer zu werden legte Scholz nach einem längeren Praktikum in der Schule jedoch recht bald ad acta.
Die Interessen des Künstlers und Juristen sind interessanterweise in zwei Lebenswelten aufgeteilt, ebenso weist auch sein bildnerisches Werk in zwei verschiedene Richtungen. Zwar liebt Wolfgang Scholz das Leichte und Fließende an der Aquarellmalerei und begeistert sich für Landschaften in Aquarelltechnik, aber andererseits schwärmt er von den kompakten sich überlagernden Farbschichten, die seinen großflächigen Acrylmalereien fast schon etwas Plastisches verleihen. Tatsächlich zeugen besonders seine Acrylbilder von gestalterischem Können und einem feinen Gespür für Formen und Farben. Trotz der großen Abstraktion wirken die farbigen Flächen der Boote und Schiffe vertraut, so dass man fast glaubt, salzige Seeluft riechen zu können, wenn man längere Zeit vor den Werken verweilt.
Ganz anders und doch auch interessant seine Aquarelle: Es sind schnellere Bilder, Reiseskizzen und im Atelier entstandene Insellandschaften, die mit kräftigen Farbtönen festgehalten wurden und – für das Medium ungewöhnlich – eine große Farbdichte aufweisen. Auch einige Radierungen sind Teil der Ausstellung, hierbei kam Wolfgang Scholz das Spiel mit dem Zufall entgegen, denn „von drei Versuchen gehen zwar meistens mindestens zwei daneben, aber mit etwas Glück ist früher oder später auch etwas ganz Unerwartetes darunter, was mir richtig gut gefällt“, erklärt der kreative Jurist, mit dem Händchen für mutige Farbkompositionen und dynamische Pinsel- und Spachtelstriche.
Bei den Besuchern der Vernissage kam am Sonntag besonders das Bild „Weg zum Strand“ gut an, noch vor dem offiziellen Beginn konnte der Künstler seinen Stift zücken und den Hinweis „verkauft“ neben dem Bild anbringen. Nach den Begrüßungsworten von Frau Dr. Müller und einer Einführung durch Wolfgang Scholz nutzten viele der kunstinteressierten Ausstellungsbesucher die Gelegenheit, sich die Werke in Ruhe anzusehen und mit Wolfgang Scholz ins Gespräch zu kommen.
Bis zum 31.August wird die Ausstellung noch in der Nebeler Windmühle täglich von 11:00 Uhr bis 16:00 Uhr zu sehen sein.
Verantwortlich für diesen Artikel: Sveja Hogrefe