48. Jahresversammlung des Amrumer Mühlenvereins…(st)


Der überwältigende Erfolg des Spendenaufrufs war eines der großen Themen des Abends. Doch auch die gebrochene Rute der Windmühle und die anstehenden Reparaturarbeiten wurden detailliert besprochen.

Der Vorstand des Mühlenvereins
Der Vorstand des Mühlenvereins

Heftiger Wind und strömender Regen fegten ums Haus des Gastes in Nebel, als sich 30 der insgesamt 565 Mitglieder des Amrumer Mühlenvereins einfanden, um über das letzte Jahr und künftige Pläne zu konferieren. Volker Langfeld, neuer Vorsitzender des Vereins, war zwar, wie er betonte „noch ungeübt“ in seiner Rolle als Oberhaupt des Vereins – hätte er es allerdings nicht betont, gemerkt hätte es wohl keiner. Als „Teamarbeit“ sähe er seine neue Aufgabe und nur so sei sie für ihn auch zu bewältigen. Womit er seine Tischkollegen Lennard Langfeld, Martin Pörksen, Dr. Doris Müller und Kassenwart Erk Tadsen meinte, die mit ihm zusammen die Augen rieben, als Langfeld trotz des schlechten Wetters, die Gemüter mit einer rührenden Geschichte erwärmen konnte. Vorstandskollege Hartmut Chwokhow saß da noch auf der Fähre Richtung Amrum.

Ein Anruf von der Mühle zitierte Langfeld vor einigen Wochen von seinem Schreibtisch weg, mit der Bitte, sich umgehend dort einfinden. Ein kleines Mädchen würde ihn dort erwarten. Paula war mit ihrer Mutter persönlich vorbeigekommen, um Langfeld und damit dem Verein ihre eigens gesammelte Spende zu überbringen. Über 26 Euro hatte das 8-jährige Gastkind zusammen getragen, indem Sie gesammelte Muscheln und Steine an Passanten verkaufte.

Doch auch alle weiteren Spenden wurden als überaus erfreulich wahrgenommen. Selbst eine nicht namentlich erwähnte Norddorferin, selbst aus Zeitgründen kein Mitglied im Verein, spendete einen kleinen Betrag. Insgesamt 73.805,45 Euro wurden so durch den Rundbrief und den damit verschickten Spendenaufruf eingenommen. Hintergrund war die stattliche Summe von 190.000 Euro, die der gebrochene Flügel, auch Rute genannt, der Amrumer Windmühle an Reparatur kosten soll. Durch die neuen Mehreinnahmen, auch von Seiten eines Zuschusses der AktivRegion Uthlande und Amt für Denkmalschutz, konnte der Startschuss der Bauarbeiten nun konkretisiert werden: Am 6. September wird nun ein 80 Tonnen schwerer Kran auf die Insel geschafft werden – wie, ist bis dato noch ungewiss. So viel steht bis jetzt fest, die W.D.R. hat ihren Teil der Spende als halbierte Fährkosten dieses Krans zugesagt. Beauftragt wurden ausserdem die Zimmerei Jürgen Tadsen, ein Mühlenbauer aus Rendsburg, ein Holländer wird den Flügel aus Stahl fertigen und eine Amrumer Reetdeckerei wird das Reetdach dafür erneuern.

Da die Amrumer Mühle als eines der großen Wahrzeichen Amrums nicht nur als Bild- bzw. Fotomotiv erhalten werden soll, sondern auch selbst Ausstellungen beherbergt, ist bekannt. Was es hierzu noch zu vermelden gibt: Die Anzahl der Aussteller wird sich künftig um einen Künstler pro Jahr reduzieren. Für die drei jährlichen Ausstellungen bedeutet dies, dass sie sich verlängern. „So kommt jeder Künstler“, so Langfeld „auch in den stillen Monaten zu seinen Besuchern“.

Was an Neuerungen nur die aktiven Mitglieder interessieren wird, ist die geplante räumliche und zeitliche Verlegung der Jahresversammlung als abschließendes Thema dieser Veranstaltung. Osternähe ist der zeitliche Rahmen, in welchen die Versammlung künftig stattfinden soll und räumlich hat Vorsitzender Volker Langfeld künftig das Lokal Strandpirat im Sinn. Da könne man eben gemütlicher zusammensitzen, so sein Argument. Was dann auch als Anreiz für passive Mitglieder gedacht sei. So wurde mit dem Inhaber Sven Richter verhandelt, dass dieser sein in dieser Zeit geschlossenes Lokal öffnet und Getränkeausschank anbietet mit einer kleinen Auswahl an warmen und kalten Speisen. Damit neben den Themen rund um die Amrumer Windmühle auch die Mitglieder rundum versorgt werden können.

Verantwortlich für diesen Artikel: Sabine Streitel

 

 

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Über Peter Lückel

Peter Lückel wurde 1961 in Duisburg geboren und ist in Mülheim an der Ruhr und Essen-Kettwig aufgewachsen. Seine Affinität zum Wasser hat ihn schon immer an das Meer gezogen. 1983 konnte er dem Sog nicht mehr widerstehen und ist sozusagen nach Amrum ausgewandert. Heute arbeitet er als freier Grafiker auf der Insel, ist verheiratet und hat 2 Kinder. Im Jahr 2000 hat er Amrum-News mit gegründet und ist dort Chefredakteur.

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