Ein voller Veranstaltungssaal ist vorprogrammiert, wenn Katja Ebstein auf ihrer Lieblingsinsel Amrum auftritt, denn das Interesse an der Künstlerin ist nach wie vor groß.

Ihre alljährlichen Konzerte gehören ohne Frage zu den besonderen Highlights im Veranstaltungskalender der Insel, die seit den 70er Jahren Wahlheimat der Berliner Künstlerin ist. Mit mehr als 350 Zuschauern, die sich das Konzert des Stars nicht entgehen lassen wollten, war das Gemeindehaus in Norddorf am Freitag wieder einmal prall gefüllt.
Bis heute hat die Künstlerin 30 Song-Alben und CDs veröffentlicht. Ihre Teilnahmen am Grand Prix 1970, 1971 und 1980 machten Katja Ebstein und ihre Songs “Wunder gibt es immer wieder”, “Diese Welt” und “Theater” weltberühmt.
Katja Ebsteins Erfolgsprogramm „Na und? Wir leben noch!“, mit dem sie schon mehrfach zu begeistern wusste, kam beim Publikum wieder einmal gut an.
Ebstein zeigte dabei die ganze Brandbreite ihrer Talente. Stimmungsvoll begleitet wurde sie am Flügel von dem virtuosen Pianisten Stefan Kling, der die Lieder und Texte einfühlsam mit perlenden Pianoklängen untermalte. Das präzise Zusammenspiel des bewährten Bühnenteams beeindruckte das Publikum dabei ungemein. Mit geradezu telepathischer Sicherheit schien Kling die nächsten Einfälle „seiner“ Katja vorauszuahnen.

Auf dem anspruchsvollen, aber nicht anstrengenden, Programm standen Texte und Lieder von Hüsch, Sulke, Long, van Veen, Brecht, Tucholsky, Kreisler und vielen anderen. Wandlungsfähig und ungemein authentisch sang, rezitierte und schauspielerte die Ebstein, mal frech und witzig, dann wieder nachdenklich und dramatisch.
Zwischen den Darbietungen fand die politisch engagierte Künstlerin mit Anekdoten aus ihrem bewegten Leben und eigenen sozialkritischen Gedankengängen zu verschiedenen Themen einen ganz persönlichen Zugang zu ihrem Amrumer Publikum. Sozial engagiert sich Katja Ebstein ganz besonders im Kampf gegen Kinderarmut in Berlin und Brandenburg mit ihrer Stiftung “Ene mene muh und arm bist du”. 2008 verlieh ihr Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler für ihren sozialen und künstlerischen Einsatz das Bundesverdienstkreuz.
Erst nach über zwei Stunden und mehreren Zugaben, darunter auch eine bewegende Interpretation von „Sag mir wo die Blumen sind“, ging der großartige Konzertabend zu Ende. Das Publikum applaudierte hingerissen und bedankte sich mit Standing Ovations.
Verantwortlich für diesen Artikel: Sveja Hogrefe