Auch wenn der Saugbagger „Ijsseldelta“ eine Schiffsladung nach der anderen im Bereich der Hafeneinfahrt von Wittdün aufsaugt und seine Fracht für die laufende Küstenschutzmaßnahme an den Strand von Föhr bläst, bleibt das Fahrwasser vor Wittdün noch für die Schifffahrt tückisch.
Besonders bei den in dieser Woche vorherrschenden Winden aus östlichen Richtungen läuft das Nordseewasser weiter ab als bei einem mittleren Niedrigwasser üblich ist. Dies musste am Mittwochabend der Kapitän des „Adler Express“ bei seiner Fahrt von Wittdün Richtung Nordstrand leidlich feststellen. Kurz vor dem Erreichen des tiefen Fahrwassers der „Norderaue“ kam das 1,2 Meter flach laufende Schiff bei ablaufendem Wasser an der Fahrwasserkante fest. Auch wenn sich der Kapitän im Interesse der über dreihundert Passagiere nicht dem ereilten Schicksal ergeben wollte und mit dem vehementen Einsatz des Wasserstrahlantriebs für den gewünschten Vortrieb sorgen wollte, kam das Ausflugsschiff nicht frei.
Erst mit zwei Stunden Verspätung und mit Hilfe einer W.D.R. Fähre, die für entsprechenden Schwell sorgte, kam der “Adler Express” wieder frei. Reeder Sven Paulsen sah die Angelegenheit als bedauerliche Begleiterscheinung der Ostwindlage an. „Dort sind schon häufiger Fähren festgekommen. Dies ist der Dynamik des Wattenmeeres mit all seinen Begleiterscheinungen geschuldet“, so Paulsen. Einen Zusammenhang mit den laufenden Ausbaggerungen und den eingezogenen Seezeichen wollte er nicht bestätigen.
Sicherlich wird sich das Nadelöhr vor Wittdün mit jeder Schiffsladung von 2034 m³ entschärfen lassen. Dafür muss sich aber die „Ijsseldelta“ noch um das Hochwasser herum immer weiter Richtung Fähranleger vorarbeiten. Durch den großen Tiefgang des Saugbaggers wird dies aber nur Stück für Stück und in tideabhängigen Schichten passieren können. Zumindest sind die Probleme aus der ersten Woche beim Ankuppeln der Spülleitung vor Föhr (wir berichteten) behoben, sodass nun eine fließende Ankupplung der Spülleitung erfolgen kann.
Verantwortlich für diesen Bericht: Thomas Oelers
Man entschuldige bitte meinen laienhaften Kommentar.
Dem Kapitän der Adler Express standen sicherlich Informationen zum Wasserstand und der Windrichtung zur Verfügung. Auch wusste er sicherlich, dass 32 min nach dem Auslaufen erst der tiefste Punkt des Niedrigwassers erwartet wurde. Wieso kam das Schiff dann “am Rande” des Fahrwassers fest? Ist man bei solchen Wasserständen nicht besser “in der Mitte” des Fahrwassers aufgehoben? Ziemlich genau dort, wo die Schleswig Holstein nach der Hilfeleistung ohne Probleme zum Anleger fuhr?
Und reden die Adler Kapitäne nicht miteinander? Genau an der besagten Stelle kam vorgestern die Adler IV für 5 min fest.
Wieviel Zeit bringt diese Abkürzung über den Rand des Fahrwassers in Richtung Norderaue? Bestimmt nicht mehr als 15 Sekunden bis Langeness. Den mehr als 300 Fahrgästen wären die 15 Sekunden bestimmt lieber gewesen als die 2 Stunden.
Der Reederei sicherlich auch. Da wurde der tolle Wasserstrahlantrieb gestern bestimmt 60x von Null auf Hundert gejagt. Mal vorwärts, mal rückwärts.
Allzeit gute Fahrt und immer ne handbreit Wasser unter dem Kiel. 😉