Schon seit Samstagabend warnte der Deutsche Wetter Dienst vor dem stürmischen Wind des herannahenden Sturmtiefs „Franziska“.
Mit einem Mittelwind von 8 Windstärken und Orkanböen bis 120 km/h waren die Eckdaten der Wetterwarnung schon sehr ordentlich für den ersten richtigen Herbststurm.
Wie angekündigt zogen ab dem späten Sonntagnachmittag kräftige Sturmböen des Tiefdruckgebietes über den Norden hinweg. Stürzten vielerorts Bäume unter dem Winddruck um, wurden auf der Insel Amrum kaum Schäden registriert. Wie die Polizeistation Amrum berichtete, waren keine Einsätze zu verzeichnen.
Nicht ganz so unbeschadet bleib ein hölzernes Buswartehäuschen in Wittdün, dass von seinem Fundament gerissen wurde und auf ein benachbartes Grundstück stürzte. Dabei wurde ein dort geparktes Fahrzeug beschädigt. „Kurz nach neun wurde das Häuschen umgeworfen und landete auf dem Grundstück. Wir haben schnell unsere Fahrzeuge umgeparkt, falls sich der Wind das Wartehäuschen nochmals packt und durch die Gegend wirbelt“, berichtete ein Anwohner.
Ansonsten brachen nur kleine Äste von den Bäumen herunter und konnten umfahren werden.
Wie der Geschäftsführer der Wyker Dampfschiffs-Reederei Axel Meynköhn auf Anfrage mitteilte, konnte der Fahrplan am Sonntag zu 100 Prozent bedient werden. „Ohne die Fähren „Uthlande“ und „Schleswig-Holstein“ hätten wir aber den Fährbetrieb spätestens um 16.00 Uhr einstellen müssen“, so der Geschäftsführer. Der Winddruck auf den Hafen Dagebüll war enorm. „Nur mit der in alle Richtungen voll einsetzbaren Vortriebskraft der Voith-Schneider Antriebstechnik konnten die Kapitäne die Schiffe sicher von der Mole ablegen. Die Antriebs- und Rudertechniken der alten Fähren „Rungholt“ und „Nordfriesland“ brauchen eine Mindestanströmgeschwindigkeit, um überhaupt zu funktionieren“, erklärt Meynköhn.
„Wir haben am Nachmittag mit unseren Kapitänen beraten und beide haben sich bereit erklärt, die Abendverbindungen trotz der Orkanböen zu bedienen. Um 17.40 Uhr hätten wir ansonsten in Dagebüll eine dramatische Betroffenheit gehabt“. „Das Schiff war restlos ausgebucht“. Für die Spätverbindungen nach Amrum ergaben sich lediglich spätere Ankunftszeiten.
In der Nacht zu Montag flaute der Wind dann rasch wieder ab. Nach der Prognose einiger Wetterdienste wurde mit diesem Sturm voraussichtlich ein Wetterwechsel eingeläutet. Zum kommenden Wochenende gestaltet das nächste Tief, “Gabriele”, das Wetter und es wird mit Frost und Niederschlägen gerechnet.
Thomas Oelers