Im Februar ehrte Bundespräsident Joachim Gauck drei Nordfriesen für ihr persönliches Engagement für die Allgemeinheit mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Unter ihnen war auch Peter Martinen aus Witzwort, der zwar vor zehn Jahren auf Amrum seine Zelte abbrach aber bis heute die tiefe Verbundenheit zur Insel bewahrte. Ministerpräsident Torsten Albig überreichte die Auszeichnungen stellvertretend für den Bundespräsidenten in Kiel. „Petje“, wie die knappe Personenbeschreibung allgemein auf Amrum lautet, engagiert sich seit über vier Jahrzehnten im Ehrenamt. Mit ihm ist zudem unweigerlich ein Stück Feuerwehrgeschichte auf Amrum und im Kreis Nordfriesland verbunden. In Norddorf auf Amrum war er über dreißig Jahre Gemeindevertreter und jahrelang stellvertretender Bürgermeister. Er war Amtsvorsteher des Amtes Amrum und saß fast zwanzig Jahre im Kreistag. Zudem war er über zehn Jahre ehrenamtlicher Richter beim Oberverwaltungsgericht, ist bis heute Schiedsmann im Amt Nordsee-Treene und Betreuer beim Amtsgericht Husum.
Sein Herz hängt bis heute unvermindert am Feuerwehrwesen und zeichnete bedeutend sein Leben. Als Martinen im Dezember 1941 in Norddorf auf Amrum geboren wurde, hatte er sicherlich schon eine Feuerwehruniform im Schrank hängen. Kaum 18 Jahre trat er in den Dienst der Allgemeinheit, um bereits 1968 stellvertretender Wehrführer in Norddorf zu werden. Ab da war kein Halten mehr, 1972 wurde er zum stellvertretenden Amtswehrführer gewählt und war gleichzeitig zum Wehrführer in Norddorf aufgestiegen. In der Zeit von 1978 bis 1996 war die Ausrüstung der Amrumer Feuerwehren von dem Amtswehrführer Martinen stark geprägt. Dieser setzte sich mit seinem ganzen Engagement für die schlagkräftigen und im Ernstfall auf sich selber gestellten Inselfeuerwehren ein. Viele Beschaffungen von Ausrüstung und Fahrzeugen, aber auch das Vorantreiben der Ausbildung der Amrumer Feuerwehrkameraden vor Ort fielen in diese Zeit. Als Führer der Norddorfer Reserveabteilung, konnte er auch an der Kandidatur zum stellvertretenden Kreiswehrführer teilnehmen. Mit dem Erreichen dieses Amtes, das er von 1997 bis 2003 innehatte, war der Höhepunkt seiner steilen Laufbahn erreicht.
„Ich bin sehr gerührt und zugleich stolz, dass mir solch eine hohe Auszeichnung, wie der Verdienstorden der Bundesrepublik zuteil wurde“, so Martinen, der nur zu gut weiß, wie viele Menschen auch solch eine Auszeichnung verdienen. Für ihn sei es immer ein besonderes Bedürfnis gewesen, sich für die Belange der Allgemeinheit und den Schutz von Leib und Leben einzusetzen.
Thomas Oelers