Mit den Auswirkungen des heftigen Sturms Ende Januar, bei dem quasi über Nacht und für viele Bewohner unbemerkt große Sandmassen von den Küsten abgeräumt wurden, beschäftigt die Küstenschützer auch heute noch. Dr. Robert Habeck, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, verschaffte sich nun bei seinem Besuch auf Amrum einen persönlichen Eindruck von der Situation.
Das Hochwasser war im Deckmantel der Nacht zum frühen Morgen mit einem Wasserstand von 2,30 Metern über dem mittleren Tidehochwasser aufgelaufen (wir berichteten). Westlich des Schullandheimes Ban Horn hatte die Dünenkette, die den Gebäudekomplex noch vor dem Ansturm der Wassermassen schützt, erneut einen riesigen Abtrag erfahren. Die auf Amrum tätigen Mitarbeiter des Landesbetrieb Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz (LKN), schätzten den Verlust an Dünensubstanz auf gute acht Meter. „Die verbleibende Barriere von rund zehn Metern ist bei weiteren Sturmfluten schnell aufgebraucht“, befürchteten die Mitarbeiter, die ihr Maschinendepot in direkter Nachbarschaft zum Landschulheim haben.
Wie Norddorfs Bürgermeister Peter Koßmann erklärte, läuteten die Alarmglocken nach diesem Sturm erneut ganz laut. „Für mich war dieser Umstand, dass bereits der nächste Sturm die Barriere aufzehren und das Schullandheim und damit die gesamte Norddorfer Marsch und letztendlich die gesamte Nordspitze gefährden könnte Grund genug, erneut die zuständigen Küstenschützer auf den Plan zu rufen. Dieser Tage erhielt Habeck auch Post von der Leitung des Landschulheims, in dem auf die Situation hingewiesen wird.
Koßmann erläuterte Minister Dr. Robert Habeck vor Ort, dass es höchste Eisenbahn ist, den gebeutelten Küstenabschnitt mit kurzfristigen Maßnahmen zu schützen. „Wir wollen keine Bedürftigkeit über viele Jahre anmelden, zumal die große Hoffnung in Form einer sich aus Richtung Süden entwickelnden Sandbank bereits in Sicht ist, sondern brauchen eher kurzfristige Mittel für den Küstenschutz“.
An dieser Stelle wurden wieder alle Sandpuffer, die durch die Maßnahmen des biotechnischen Küstenschutzes, der bislang in Eigenverantwortung des Amtes Föhr-Amrum organisiert wird, in nur einer Nacht abgeräumt. Norbert Gades, vom Amt Föhr-Amrum erläuterte Minister Habeck, dass die zugewiesenen Mittel nicht den Preissteigerungen im Segment des biotechnischen Küstenschutzes Schritt halten. „In früheren Zeiten war der Landesbetrieb für diese Arbeiten eigenverantwortlich“, erinnert Koßmann und sieht die Verantwortung durch neue Entwicklungen in den Zuständigkeiten durchaus wieder bei den Küstenschützern des Landes sinnvoll angesiedelt.
Minister Habeck versprach, sich mit den Fachleuten in seinem Haus zu beraten, um Lösungen zu erarbeiten und dem akuten Gefährdungspotenzial entgegen zu wirken.
Thomas Oelers