Im Rahmen einer Infotour über die Nordsee hat die „Beluga II“ von Greenpeace an der Steenodder-Mole festgemacht.
Am heutigen Mittwoch, den 17. Juli können Interessierte auf der Mole in Steenodde, ab 10.00 Uhr am Open Ship mit Schiffsführungen teilnehmen. Das Schiff der Umweltaktivisten befindet sich ab heute auf einer Infotour durch die Nordsee, die das Schiff bis zum 04. August von Amrum bis Emden in 13 Häfen führt.
An Bord kann unter anderem eine Ausstellung über geplante Ölbohrungen im Wattenmeer besichtigt werden. Die Region ist in seiner ökologischen Bedeutung weltweit einzigartig und bietet einen sensiblen und einzigartigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Die 2010 im Golf von Mexiko eingetretene Ölkatastrophe stellte für die Umweltorganisation Greenpeace bereits 2010 den Anlass dar, ihr Schiff „Beluga II“, auf eine Informationsreise durch die Nordsee zu schicken. Es waren gigantische Mengen an Rohöl aus einem außer Kontrolle geratenen Tiefenbohrloch geströmt und hatten offenbart, dass die Ölkonzerne nur mangelhafte, bis gar keine Notfallpläne haben. Auf dem im August 2004 in Dienst gestellten 33 Meter langen Klipper können sich Einheimische und Gäste nun erneut informieren.
Eine weltweite Kampagne zur Rettung der Arktis startete Greenpeace ebenfalls vor zwei Jahren. Auf der diesjährigen Tour werden weitere Unterschriften eingeworben, um insgesamt fünf Millionen Unterschriften für den Schutz des Nordpols zu sammeln. “Die Arktis als eine der letzten intakten Naturregionen der Erde und muss dauerhaft vor der Ausbeutung durch die Industrie geschützt werden”, sagt Verena Mohaupt, Tour-Koordinatorin von Greenpeace an Bord der “Beluga 2″.
Greenpeace betont, dass bei der Rohölgewinnung und Tiefseebohrungen, die auch in der Nordsee, sozusagen vor der eigenen Haustür stattfinden, schon die latente Verschmutzung eine große Gefahr für das Ökosystem darstellt. Greenpeace mahnt daher weltweit: Es ist höchste Zeit, unsere Abhängigkeit vom Öl zu beenden. Greenpeace dokumentiert seit Jahren regelmäßig die Ölförderanlagen vor der dänischen, norwegischen und britischen Küste. Die regelmäßigen Überflüge zeigen, dass Ölteppiche um die Plattformen Nebenprodukt des alltäglichen Förderbetriebs sind – Tendenz steigend: Im Jahr 1984 belief sich die Menge des eingeleiteten Öls in die Nordsee noch auf 1.700 Tonnen; 2005 beziffert die OSPAR die Zahl auf rund 13.000 Tonnen.
Weitere Infos unter: http://www.greenpeace.de/oel.
Thomas Oelers