Gerade noch rechtzeitig vor dem Orkantief „Xaver“ konnten die Mitarbeiter des Stahlbauunternehmens Rolfing aus Stemwede die Demontagearbeiten des ausgedienten Brückenportals am Fähranleger Wittdün abschließen.

Mit Hilfe eines 130 Tonnen tragenden Autokrans wurde der rund 55 Tonnen schwere Hebebühnenveteran in vier Teilen von seinem Sockel gehoben. „Aufgrund der Ausladung brauchten wir so einen großen Autokran“ erklärte der Mitarbeiter der aus Niebüll stammenden Spezialfirma Stümer.
Damit wurde der Beschluss des Verwaltungsrats der Versorgungsbetriebe Amrum zügig umgesetzt. Vorstandsmitglied Henry Waidhas hatte auf der Sitzung im Oktober berichtete, dass die Brücke 3 aufgrund der Änderung in der Fahrplanstruktur der Halligfährlinie schon länger keine Daseinsberechtigung mehr habe und demontiert werden solle. Das Hafenbecken vor Anleger 3 sei zudem nicht dauerhaft schiffbar zu halten und die Brückenanlage mit Seilzugtechnik verwittere zunehmend, hatte Waidhas in seinen Ausführungen argumentiert. Eine Demontage hatte schon seit Längerem zur Debatte gestanden. Das vorliegende Angebot von der Stahlbaufirma Rolfing, die die Seiteneinstiege gebaut hat, betrug 18700 Euro netto für die Demontage und Entsorgung.

„Wir haben zuerst den Fahrbahnbelag aus dem Hebeportal entfernt, um dann die ausgehängte Stahlkonstruktion in vier Teile brennen zu können. Danach ging es dem Maschinenhaus an den Stahl“, erklärte der Mitarbeiter des Stahlbauunternehmens. Vor der Übergabe an den Schrotthändler werden noch brauchbare Steuerteile ausgebaut, die dann in Wyk eingelagert werden. Dort befindet sich noch eine Brücke, in der solche Teile noch verbaut sind. Begehrte Teile, da diese Technik nicht mehr gebaut wird. Mitte der neunziger Jahre war die Brücke 3 in Wyk durch eine neue ersetzt worden und von den Versorgungsbetrieben Amrum übernommen worden.
„Damals wurde die Technik noch einmal überholt, doch heute ist die Seilzugtechnik nicht mehr Stand der Technik und um ein Vielfaches anfälliger als Hydraulikantriebe“, verdeutlicht Waidhas.
Wie gewaltig die von Orkan „Xaver“ aufgepeitschten Fluten und die enormen Orkanböen am Fähranleger in Wittdün gewütet haben, zeigte Waidhas ersten Schadensbericht. Von dem Pflaster wurden rund 40 Quadratmeter aus dem Verband gerissen. Zudem wurden gleich fünf Scheiben aus der alten Bushaltestelle gerissen und an der Neuen wurde die Dachumrandung weggerissen.
Thomas Oelers