… hat es während des Sturms der vergangenen Woche einige Kegelrobben.
Am Norddorfer Strandübergang lagen gleich zwei Jungtiere und ihre Mütter. Die Mitarbeiter des Carl Zeiss Naturzentrums bewachten die Tiere und informierten Strandbesucher. Die Tiere lagen, da der Strand fast komplett überflutet war, zeitweise sogar in den Dünen. Allerdings war es für die Robben wahrscheinlich zu viel Trubel und sie verließen diese Stelle nach ein bzw. zwei Tagen wieder.
Auch an anderen Stellen der Insel lagen Kegelrobben. Ein Jungtier und Mutter verschlug es sogar an die Wattseite nach Steenodde, wo sie einige Tage lagen, bevor sie sich einen anderen Liegeplatz suchten.
Zur Zeit halten sich noch etwa 4-5 Jungtiere und ihre Mütter sowie mehrere Bullen an den Stränden der Insel auf. Daher ist bei Strandspaziergängen besondere Vorsicht geboten. Oft sieht es so aus, als ob das Jungtier von der Mutter verlassen wurde. Dies ist aber nicht der Fall, das Muttertier ist dann meistens in der Nähe des Jungtieres im Wasser. Da die Jungtiere im Augenblick von ihren Müttern noch gestillt werden, fühlen sie sich schnell gestört. Auch können die Alttiere dann aggressiv werden und versuchen, die Jungtiere zu verteidigen.
Aus diesem Grund sollte ein möglichst großer Bogen um die Tiere gemacht werden und Hunde sollten an der Leine bleiben. Die Naturschutzverbände Amrums nehmen Fundmeldungen entgegen (Öömrang Ferian 04682/1635, Schutzstation Wattenmeer 04682/2718) und werden sich um die Tiere kümmern.
Ob die Kegelrobben auf ihre normalen Liegeplätze, die Sandbänke westlich von Amrum zurückkehren können, ist ungewiss. Die größte dieser Sandbänke, der Jungnamensand, wurde vom Sturm schwer mitgenommen und hat sehr viel Sand verloren. Sowohl die Höhe als auch die Ausdehnung der Sandbank hat stark abgenommen, so dass die Zukunft zeigen muss, ob diese und andere Sandbänke, wie Theeknob oder Hörnumknob, noch als dauerhafte Ruhe- und Geburtsplätze für Robben geeignet sind.
Dr. Thomas Chrobock
Carl Zeiss Naturzentrum Amrum