Die hohen Passagierzahlen an den Ostertagen haben erneut deutlich gemacht, was eine Vermieterin aus Wittdün bei der Sitzung des Tourismusausschusses vorbrachte. Die Anlage des Seiteneinstiegs ist im Bereich der Bushaltestelle wie ein Pfropfen und der wird dann noch von dem bereitstehenden Linienbus „zugehalten“. Fakt ist, dass die auf die Abfahrt wartenden Passagiere bereits den zur Verfügung stehenden Platz vor dem Portal einnehmen, wenn die ankommenden Gäste von der Fähre die Treppe beziehungsweise die Rampe herunterkommen. Eingerahmt von Leuten, die ihre Lieben von der Fähre abholen beziehungsweise solche verabschieden wollen. Das Chaos ist perfekt.
„Es ist für unsere Gäste ein besonderer und gern genutzter Service, dass sie an der Fähre abgeholt werden“, erklärt die Vermieterin. Und den wolle sie auch in Zukunft anbieten. „Wir müssen manchesmal die Gäste hinter dem die Sicht versperrenden Bus suchen und mancher Ankömmling war dann schon erstmal in die falsche Richtung gelaufen, Hauptsache raus aus dem Gewusel und Chaos“, beschrieb die Wittdünerin weiter. Für die noch nicht mit den Gegebenheiten vor Ort vertrauten Gäste müssten Hinweisschilder angebracht werden, so die Vermieterin.
Die von einem Bürger vorgeschlagene Demontage einiger Schutzgläser des Unterstandes zur Entspannung der Situation, würde sicher helfen können doch zulasten des Wetterschutzes gehen. Den Bus weiter zurück anhalten zu lassen erschien auch als eine Möglichkeit um mehr Überblick zu gewinnen, die aber mit sich bringen würde, dass die bei Bedarf ausfahrbare Rampe für Rollstuhlfahrer durch den Aufbau des Unterstandes blockiert würde. „Ich müsste alle Fahrgäste abkassieren, bevor ich den Bus vorziehen könnte, um so den Rollstuhlfahrer aufnehmen zu könne“, erklärt der Busfahrer.
Norbert Gades, Vorstandsmitglied der für den Anleger verantwortlichen Versorgungsbetriebe Amrum A.ö.R., ist dieser Missstand bekannt und er versicherte, dass die Maßnahmen zur Verbesserung der Situation bereits geplant sind. „Wir streben noch vor der Saison eine Umgestaltung des Ankunftsbereichs vor dem Seiteneinstieg an“, erklärte Gades.
Die derzeitige Aufteilung rührt noch aus der Zeit als Anleger 1 der Hauptanleger war. Nun laufen die Fähren hauptsächlich Anleger 2 an. Ziel sei es die Verkehrsströme besser trennen und leiten zu können. Dafür ist angedacht dem Bus eine eigene Fahrspur einzurichten, auf der lediglich noch der Transportverkehr der Reedereischleppfahrzeuge von und zu der Fähre fahren können. Das derzeit an ein chaotisches Durcheinander erinnerndes Abstellen von Fahrzeugen auf den Verladespuren soll bei der Maßnahme ebenfalls durch Halteplätze entzerrt werden. „Wenn alle Abholer und Bringer sich hintereinander stellen würden, hätten wir wenigstens eine Chance die Anhänger ohne Verzögerung von der Fähre zu ziehen und auf die Wartespuren zu verbringen“, beschreibt Gemeindevertreter und Reedereimitarbeiter Günter Wehlan aus leidvoller Erfahrung den Missstand.
Das Projekt zur gesamten Umgestaltung der Verkehrsoberfläche des Fähranlegers sollte nach der Planung von Januar 2009 bereits vor der Hauptsaison vor fünf Jahren vonstattengehen. Hier hatten verschiedene Sichtweisen bei kommunalpolitischen Entscheidungsträgern dazu geführt, die in zwei Abschnitte aufgeteilte Maßnahme zu überplanen. Von der Entwicklung, welcher Anleger der Hauptanleger ist, wurden die Entwürfe ebenfalls überholt. Der Fähranleger Wittdün hat als Hauptzugang Amrums eine elementare Bedeutung für den Tourismus und damit für die ganze Insel. Dem sollte mit einem ansprechenden Antlitz des Fähranlegers Rechnung getragen werden betonte bereits der damalige Werkausschuss.