Am Donnerstag dieser Woche feierte die diesjährige Abschlussklasse mit Schülern wie Lehrern den Schülerstreich, über den bereits Tage davor schon getuschelt wurde.
Wann gehtʻs los? Wann muss ich in Regenkleidung kommen und auf alles vorbereitet sein? Drohen Wasserbomben, rohe Eier oder vielleicht sogar faulige Tomaten?
Letztlich entschieden die Abschlussschüler sich für Rasierschaum, Mehl und natürlich die bereits traditionellen Wasserbomben und zauberten somit die größte Wasserschlacht des Jahres an der Öömrang Skuul.
Die ersten Opfer ihres Plans trafen wie jeden Tag schutzlos auf dem Schulgelände ein, mussten ihre Wertsachen abgeben und sich dann durch ein Gewirr von Absperrbändern kämpfen. Wer sich hier lange mit dem Weglaufen beschäftigte, bekam die erste Wasserbombe ab, noch vor der Ankunft auf der eigentlichen Party, die auf dem Rasenschulhof statt finden sollte.
Wer sich geschickt zwischen den Absperrungen durchgeschlängelt hatte, musste es schon mit dem nächsten Hindernis aufnehmen. Flure, die im Schulgebäude nicht abgedunkelt und mit Tischen und Stühlen zugestellt waren, durften nicht betreten werden. Also tasteten sich die Klassen 1 – 9 durchs Dunkel und tatsächlich: Jeder schaffte es bis ans andere Ende, wo die Kapuzen sofort aufgezogen wurden. Bis hierhin herrschte bereits Begeisterung. Die Schule derartig umzubauen schien den meisten als sehr gut gelungen! Den sonst so riesigen Rasenschulhof hatte die Abschlussklasse (AK 14) abgesperrt und den Schülern wie Lehrern so ihre Fluchtwege abgeschnitten. Erste Wasserbomben klatschen auf kreischende Grundschüler, die anders als die Oberstüfler, sich frech und fröhlich in den Vordergrund gedrängt hatten. Eine sogenannte Opferliste, die anzeigte, wer bei diesem Schülerstreich besonders leiden sollte, hing über den Musikboxen, die – voll aufgedreht – dem Fest trotz Regen ein fröhliches Sommergefühl gaben.
Die Ersten aus den Oberstufen, die sich über das Schuljahr „besonders beliebt“ gemacht hatten, mussten ganze Wasserfälle über sich gießen lassen, Rasierschaum und Mehl auf der Kleidung wurden kurz beachtet, aber nach dem nächsten Schwall Wasser sofort weggespült.
,,Soll ich dir meine Jacke leihen?“ fragte eine mitfühlende Sechstklässlerin, ein bis auf die Knochen durchnässtes Mädchen aus der 8. Klasse. Dankbar nahm sie die Jacke entgegen, blieb aber keine zwei Minuten verschont.
Für mächtig Gekreische und Gejage sorgten die Lehrer, die sich ihrem Schicksal ergeben in mit Bonbons beklebte Anzüge zwängten. Das bunt gepunktete Sekretariat brachte sich nur mit Mühe vor gierigen Kinderhänden in Sicherheit. Gemeinsam spielte die Abschlussklasse mit allen Schülern Spiele wie Sackhüpfen, Kirschkernweitspucken und Würstchenwettessen. In Gruppen eingeteilt, die wie bei der WM mit Ländernamen gekennzeichnet,waren, spuckten, aßen und hüpften alle auf Anweisung, da kein weiterer in nasser Kleidung frieren wollte. So viel Gehorsam war lange nicht, aber liebe Lehrer, diese Methode bitte nicht im Unterricht anwenden!