Mit dem anstehenden Ende des Pachtvertrages zur Nutzung eines Teilbereiches der Kniepsandhalle in Nebel für Veranstaltungen, will die Gemeindevertretung Nebel die gesamte Halle in ihrer Nutzung überplanen lassen. „Wir haben zu viele Gegebenheiten in der Raumaufteilung, die wir nicht weiter in dieser Form verwalten können“, erklärt Bürgermeister Bernd Dell-Missier. Bei einer Gegenstimme beschloss die Gemeindevertretung die Vergabe eines Planungsauftrags für die Umsetzung der baulichen Veränderungen an einen Amrumer Architekten.
Die an dem Strandübergang Nebel gelegene Halle wurde 1984 als Strandkorbhalle konzipiert und gebaut und in den darauffolgenden Jahrzehnten mehrfach in seiner Innenaufteilung und Nutzung verändert. Derzeit teilen sich Strandkorbvermieter und gastronomischer Veranstalter das Gebäude. Wie Dell-Missier auf der Sitzung der Gemeindevertretung ausführte, würden die Strandkorbvermieter ihre Körbe über Winter nicht auskömmlich unterbringen können und der derzeitige Pächter der Veranstaltungsfläche verzeichnet eher ein Überangebot an Veranstaltungsfläche. Das geänderte Nutzerverhalten sorgte selbst zu Silvester und Tanz in den Mai nicht mehr zu den Besucherzahlen von einst.
Im Tourismusausschuss wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich intensiv mit der konzeptionellen Ausarbeitung befasst und entsprechende Raum- und Nutzungskonzepte erarbeitete, beziehungsweise erarbeitet. „Ich habe zudem einen Brandschutzbeauftragten des Kreis Nordfriesland hinzugezogen, um bei der Überplanung entsprechende Anforderung einfließen lassen zu können“, so der Bürgermeister. Bei einem Wechsel des Pächters des Veranstaltungsbereichs müsste von dem Gewerbetreibenden ohnehin eine neue Konzession beantragt werden und da sollten die baurechtlichen Anforderungen dann auch nach aktueller Betrachtung belastbar sein.
Wie Dell-Missier anhand einer Zeichnung verdeutlichte, werde die Trennwand in der Halle zugunsten der Lagerfläche für Strandkörbe um 7,5 Meter verschoben. Dadurch werde eine Fläche von rund 142 m² umgenutzt. Er sehe allerdings für den Bereich, der hauptsächlich für Discoveranstaltungen genutzt werde eine nicht so gravierende Veränderung. Die derzeit überdimensionale Bühne und verschiedene Abstellräume könnten aufgrund der dort nicht mehr stattfindenden Veranstaltungen der Amrum Touristik verkleinert werden beziehungsweise ganz entfallen. Hier seien die Bewerber, die sich noch bis Ende November auf die Ausschreibung der AT Nebel bewerben können, mit ihren vorzulegenden Konzepten gefragt. Den Veranstaltungsort Kniepsandhalle sieht Dell-Missier für die Breitstellung eines Veranstaltungsprogramm, zu dem auch Discoveranstaltungen gehören, als einen wichtigen Baustein der gesamtinsularen Infrastruktur für Insulaner und Gäste Amrums.
Wie der derzeitige Pächter Kay Seesemann bestätigte, sei die Bühne den Anforderungen der Künstler geschuldet gewesen und für Discoveranstaltungen nicht in dieser Form erforderlich. Eine kleinere Fläche bedeute zudem eine Anpassung an die realen Besucherzahlen und damit eine Anpassung der nach Veranstaltungsfläche berechneten Pflichtabgabe an die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte – GEMA. Seesemann blickt auf 14 Jahre Erfahrung mit diesem Veranstaltungsort zurück und hat im Jahr 2000, damals noch mit Holger Lewerentz zusammen, die Halle übernommen. „Anfangs standen in den Wintermonaten noch Strandkörbe in der ganzen Halle“. Mit verschiedenen Einbauten, zu der auch eine aufwendige Musik- und Lichtanlage gehörte, wurde der Veranstaltungsort aufgewertet und schließlich auch ganzjährig konzessioniert.
Ob die große Silvesterparty auch zum Jahreswechsel 2014/2015 stattfindet, hängt davon ab, ob sich noch genug Personal findet, das arbeitet, wenn alle anderen feiern. Infos hierüber unter: http://www.kniepe.com/