Auch wenn das Mittagshochwasser am Pegel Amrum im Seezeichenhafen Wittdün mit 1.4 Meter über dem MTHW rein von dem Zahlenwert nicht sonderlich spektakulär ausfiel, brachte der aus Nordwest blasende Sturm doch den Fahrplan der Wyker Dampfschiffahrts Reederei ordentlich durcheinander. Auf Verschiebungen der Abfahrtszeiten und Ausfälle von Verbindungen zwischen Dagebüll und den Inseln mussten sich die Passagiere einstellen.
Deutlich wurde die Gewalt der Wassermassen erneut am Strandabschnitt vor dem Landschulheim Ban Horn im Norden Amrums. Mit jeder Welle räumten die anrollenden Brecher den erst in diesem Frühjahr mühsam herangefahrenen Sand wieder ab. Bleibt zu hoffen, dass die kommenden Stürme nicht den Sandpuffer, der den gebeutelten Dünenabschnitt schützen soll, vorher abbauen.
Für die Gäste auf Amrum war der Sturm, der den Sand zu gern in die Augen trieb, ein besonderes Schauspiel. Entsprechend viele Leute wagten sich von den Wettererscheinungen unbeeindruckt bis an den Flutsaum und inspizierten die Abbruchkante der Dünen aus der Nähe. Weniger begeistert dürften die Produzenten des neuen Jever-Werbespots sein, der derzeit auf Amrum gedreht wird.
Der Wetterbericht tauge selten etwas und auch die beste Regenkleidung hält nicht den ganzen Tag durch, so die Erfahrungen.