AmrumNews Online-Zeitung der Insel Amrum
Zum dritten Mal kam Gunnar Reynisson nach Amrum und gab sein Wissen und die reiterliche Leidenschaft zum Islandpferd den Amrumer Reiterinnen und Reitern weiter. Fünf Tage lang hat der aus Island kommende Reitlehrer sich in Einzelstunden intensiv und individuell auf das Team Reiter/Pferd eingestellt, ihnen auf ihrem gemeinsamen Weg geholfen, und die Kommunikation von Zwei- und Vierbeiner verbessert.
Auf der Reit- und Ovalbahn des Islandpferdereitvereins wurde von morgens bis abends nicht nur geritten, auch Bodenarbeit und Theorie standen auf dem Programm. In diesem Jahr hatten drei Reiterinnen ihre Jungpferde dabei und unternahmen die ersten Schritte unterm Sattel, wobei Gunnars ruhige und einfühlsame Art Pferd und Reiter sehr unterstützen und das gerade neu Erlernte festigten. Viele Teilnehmer haben neben ihrer eigenen Reitstunde die übrige Zeit zum Zuschauen genutzt, “denn auch dabei kann man viel lernen”, so eine Reiterin.
Leider stellte das Wetter die Reiter als auch die Reitbahn auf die Probe, denn jeder Tag aufs neue begann mit Regen, Regen und nochmal Regen. “Wenn jemand eine Reithalle verdient hätte, dann die Amrumer, dass hatte mein Vater mir schon gesagt, als er dass erste Mal von seinem Amrumer Reitunterricht wiederkam”, erzählt Gunnar Reynisson. Zwei- und Vierbeiner trotzen der Nässe und der Isländer zog einfach den Kragen ein bisschen höher.
“Du machst einen Reitkurs? Ich denke Du kannst reiten?” Diese Frage-Antwort bekommen viele Reiter zu hören, wenn sie sich auf Fortbildung begeben, auch die Islandpferdereiter auf der Insel. Schon von der Gründung auf an hat sich der Islandpferdereitverein Amrum bemüht um Reitunterricht und Weiterbildung mit und auf dem Pferd. Da die Möglichkeiten direkt vor Ort eingeschränkt und nicht einfach sind, war Eigeninitiative und viel Engagement gefragt. Viele Reitlehrerinnen und Reitlehrer waren schon auf Amrum und so kam 2008 Gunnars Vater, Reynir Adalsteinsson, durch Anne und Gerd Hogrefe auf die Insel. Seine Reitlehre ist weit über Islands Grenzen hinaus bekannt. Reynirs Pferdeverständnis und der daraus folgende Reitunterricht basiert vor allem darauf, dass es dem Pferd gut geht. “Dem Pferd zuhören und lernen es zu verstehen, dass ist eine Sprache die ma nicht so einfach lernen kann wie Deutsch oder Englisch”, lächelt eine Teilnehmerin und freut sich dass sie an diesem Tag viele neue “Wörter” gelernt hat.
Gunnar Reynisson hat ebenfalls das Ziel “..das Pferd besser zu verstehen, wie es denkt, fühlt und sich bewegt”. Nach vielen Jahren des Lernens und der Erfahrung hat er 2007 wieder die Studienbank gedrückt an der Landwirtschaftsuniversität in Hvanneyri in Zusammenarbeit mit der Universitäten Holar angefangen Pferdewissenschaften zu studieren. 2010 hat Gunnar, neben Reitunterricht und Berittpferden seinen Bachelor in diesem Studiengang abschließen können. Er ist den Weg seines Vaters weiter gegangen und wird diesen jetzt mit seinen eigenen Fußstapfen fortführen. Die Amrumer Reiter freuen sich schon auf den nächsten Besuch aus Island, denn Gunnar Reynisson wird auch im nächsten Jahr wieder sein Lexikon aufschlagen mit neuen Wörtern…dann hoffentlich mit ein bisschen mehr Sonnenschein.
