Offizielle Einweihung an der Öömrang Skuul – das Ergebnis kann sich sehen lassen …


In dieser Woche war es endlich soweit, die Baumaßnahme an der Öömrang Skuul, die beim Leistungsträger, dem Amt Föhr-Amrum, unter dem Arbeitstitel Teilabriss und Neubau der Öömrang Skuul in Nebel geführt wurde, konnte feierlich eingeweiht werden.

Sport in allen Varianten möglich...
Sport in allen Varianten möglich…

Zu den geladenen Festgästen gehörten unter anderem viele Vertreter der Politik, der Verwaltung, des Bauwesens und natürlich alle Insulaner. Ein tolles Unterhaltungsprogramm erwartete die Gäste während des kurzweiligen Festnachmittags. Auch hier hatten sich Eltern und Schüler mit Kuchenspenden, Suppe und Verpflegung engagiert, sodass ein leckeres Essensbuffet auf die Gäste wartete.

Klasse 1 bis 6 Die Zeit war lang...
Klasse 1 bis 6 Die Zeit war lang…

In der neuen Sporthalle begrüßte der Schulleiter der Öömrang Skuul Jörn Tadsen die Anwesenden und versicherte allen, die die Maßnahme begleitet haben und zu dem Gelingen des Baus beigetragen haben, dass sie bei ihm ein Stein im Brett haben. Dabei hob er besonders die unermüdliche Eigeninitiative der Eltern, der Schülerinnen- und Schüler, des Kollegiums und des Amrumer Turn- und Sportvereins hervor. Nach dem Begrüßungslied der Kinder der 1-6 Klasse, „Die Zeit war lang“, wusste es auch der letzte der Anwesenden, dass die zwei Jahre überfällige Fertigstellung des Neubaus sehnsüchtig erwartet wurde. Viele Gefühle der betroffenen Schüler wurden dabei in den zwei Strophen verdeutlicht. Sie ließen aber auch keinen Zweifel daran, dass alle begeistert sind, dass es vollbracht ist und die Grundschule erwachen konnte und endlich wieder richtig Sport gemacht werden kann.

Bewegung macht Spaß
Bewegung macht Spaß

Schulleiter Tadsen dankte den Verantwortlichen des Amtsausschusses, dass sie den Mut bewiesen haben, diese bedeutende Maßnahme für den Schulstandort Amrum zu tragen. Dabei profitiert die gesamte Inselattraktivität von dem Projekt. Chancengleichheit bei der Schulbildung ist für die Lebensqualität und die Bindung von jungen Familien auf einer Insel ein starkes Argument, verdeutlichten die Kommunalpolitiker bereits bei dem damaligen Beschluss die Maßnahme umzusetzen.

Christian Stemmer/Bauamt, Ulrike Leupold/Planung, Architekt Jens Uwe Pörksen, Baukontrolle Architekt Peter Heck-Schau
Christian Stemmer/Bauamt, Ulrike Leupold/Planung, Architekt Jens Uwe Pörksen, Baukontrolle Architekt Peter Heck-Schau

Die Baumaßnahme, bei der die Turnhalle als auch die Grundschule im Herbst 2011 abgerissen wurde und durch Neubauten bis zum November 2014 ersetzt wurden, machte lange Zeit Negativschlagzeilen. Stetige Verzögerungen, Nachbesserungen sogar Baustillstände, Turnhalle durch Regenwasser unter Schwimmhallenverdacht und viele kleinere Rückschläge brachten die Nerven aller Beteiligten an den Rand der Belastungsgrenze. Zumal die Hauptleidtragenden, die Amrumer Schüler- und Schülerinnen waren. Dauerte ihr von Provisorien und Unzulänglichkeiten gezeichneter Schulalltag doch zwei Jahre länger als anfangs geplant.

Amtsvorsteherin Heidi Braun
Amtsvorsteherin Heidi Braun

Amtsvorsteherin Heidi Braun beschrieb in ihrer Rede die zurückliegenden sieben Jahre. Die Bestandsaufnahme und Sanierungsplanung für die mit der Ämterfusion 2007 in der Verantwortung des Amtes Föhr Amrum befindlichen Bildungsstätten auf Föhr und Amrum begann da bereits. Eine riesige Verantwortung, starke Emotionen, ein hoher Erwartungsdruck der Insulaner, eine große Protestaktion der Kinder und viele Bauchschmerzen verband den Amtsausschuss auf eine persönliche Weise mit dem Projekt Öömrang Skuul. Zumal in Wyk schon die nächste Kraftanstrengung auf die Verwaltung lauert. Noch größer und noch teurer steht jetzt schon fest.

Eleganter Abgang... Schulleiter Jörn Tadsen, Schulrätin Maike Rennert
Eleganter Abgang… Schulleiter Jörn Tadsen, Schulrätin Maike Rennert

Einen besonderen Dank richtete sie an den über einen langen Zeitraum verantwortlichen Bauamtsleiter Christian Stemmer. „Er hat bereits in der Bauphase Mängel und foule Kompromisse erkannt und mit Nachdruck die Firmen zur Nachbesserung angehalten“ zeigte sich Heidi Braun während der Feier begeistert. Sie freute sich zudem über den herzlichen Empfang und das tolle Ergebnis, das von den Kindern mit einer spürbaren Begeisterung in Gebrauch genommen wird. In einem Videoraum vermittelten hunderte Fotos die Zeit der letzten viereinhalb Jahre.

Jörn Tadsens Chefin, wie der Schulleiter die Schulrätin des Kreises Nordfrieslands Maike Jennert in seiner Ankündigung nannte, bediente sich eingangs ihrer Rede eines Vergleichs mit der Tierwelt. „Wie eine kleine liebenswerte Raupe, die sich verpuppt- so muss sich ihre Schule im Jahr 2010 vorgekommen sein, als hier die Abrissbagger anrollten. Und jetzt kämpfte sich die Raupe aus der harten Hülle frei und ein schöner Schmetterling hat das Licht der Welt erblickt“, verglich Maike Jennert. Sie zeigte sich begeistert, wie viel Einfallsreichtum und Durchhaltewillen sie auf Amrum erlebt hat. „Diese Schule hat sich nie aufgegeben. Sie hat sich immer dafür eingesetzt, den Schülern auch während der Bauphase etwas Besonderes zu bieten“.

Ausgehungerte Schüler
Ausgehungerte Schüler

Dazu gehörten unter anderem die Malente-Sportwoche, die Zirkuswoche und eine Strandolympiade. Die Unterstützung durch die Fachklinik Satteldüne sei zudem vorbildlich gewesen. „Beeindruckt hat mich außerdem, dass nicht die Grundschüler in die Container ziehen mussten, sondern diese Bürde von den älteren Schülerinnen und Schülern getragen wurde“, so die Schulrätin. Wie sporthungrig die Bauphase gemacht hat, wurde von den Kindern und Jugendlichen gezeigt, als sie sogar in den Weihnachtsferien die neue Sporthalle jeden Tag mit Leben füllten.

Der stellvertretende Landrat Carsten F. Sörensen
Der stellvertretende Landrat Carsten F. Sörensen

Der stellvertretende Landrat Carsten F. Sörensen überbrachte die Grüße des Kreises und übergab eine Kreisfahne an Jörn Tadsen. Er sah das enorme Engagement, das von allen Beteiligten und Betroffenen geleistet wurde als vorbildlich an. Die Amrumer haben damit ein besonderes Vorbild für den gesamten Kreis Nordfriesland geleistet. „Diese Botschaft und die erlebte Lebendigkeit trage ich gerne nach Husum“, versprach Sörensen.

Architekt Jens Uwe Pörksen
Architekt Jens Uwe Pörksen

Der verantwortliche Architekt Jens Uwe Pörksen aus Lübeck dankte in seiner Rede all denen, die dem Bau zum Erfolg verholfen haben. Leider habe die Maßnahme in einer Zeit der starken Konjunktur unter keinem guten Stern gestanden. „Das erste Abrissunternehmen trat den Auftrag erst gar nicht an. Die Unwegsamkeiten zogen sich leider durch die Bauphase hindurch und die Nerven lagen auf Amrum verständlicherweise offen“, resümierte Pörksen. Das Ergebnis kann sich jedoch dank der beteiligten Handwerker und Bauverantwortlichen sehen lassen.

Theater AG: Sinnbildlich für das zähe Projekt könnte die schwer zu stemmende Last stehen
Theater AG: Sinnbildlich für das zähe Projekt könnte die schwer zu stemmende Last stehen

Dabei hat sich die unermüdliche Arbeit des Amrumer Architekten Peter Heck-Schau, der für das tägliche Baucontrolling engagiert war, ausgezahlt. Der Titel für den Rettungsschwimmer in der Sporthalle ist ihm sicher. Bewahrte er doch die Arena durch seinen nächtlichen Pumpendienst in der Starkregenphase vor weiterem Unheil.

Die Theater AG sorgte ebenfalls für Unterhaltung
Die Theater AG sorgte ebenfalls für Unterhaltung

Nebels Bürgermeister versicherte, dass alle Verantwortlichen alles daran gesetzt haben die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, um die Schüler schnell wieder aus dem Container herauszubekommen und auch wieder einen geregelten Sportunterricht anbieten zu können. „Viel Kraft wurde investiert und viel persönlicher Aufwand wurde getrieben aber leider läuft auch in der Welt der Erwachsenen beileibe nicht immer alles glatt und so verzögerte sich der lang ersehnte Fertigstellungstermin Monat um Monat“, bedauerte Dell-Missier. „Dafür gab es viel Schelte. Aber böse,unqualifizierte und mit wenig Hintergrundwissen unterlegte Leserbriefe auf Amrum News vom Fernsehsessel aus zu schreiben ist wahrlich leichter als aktiv bei der Umsetzung eines so ambitionierten Projektes zu unterstützen wie es glücklicherweise neben allen hauptamtlichen auch viele ehrenamtliche Helfer über den gesamten Planungs- und Bauzeitraum getan haben“.

Abschlußlied mit Gänsehautfeeling
Abschlußlied mit Gänsehautfeeling

Drei Jahre lang musste das Lehrerkollegium mit Ideen, Improvisationstalent und ich glaube auch mit so mancher zusätzlichen Stunde, Strategien entwickeln um den Schulbetrieb auf Amrum angemessen zu gewährleisten was sicherlich nicht immer einfach war und wofür Lob und Anerkennung fällig ist. „Ein klitzeklein wenig möchte ich unseren hochgeschätzten und sehr ehrenwerten Öömrang Skuul Chef Jörn hervorheben. Jörn, ich glaube Du hast während der Bauzeit und auch schon lange vor Baubeginn besonders gelitten“, so der Bürgermeister. „Der Spagat zwischen dem baulichen Optimum und der Gewährleistung des geregelten Schulablaufs während der Bauzeit oblag zu einem großen Teil Dir und war bestimmt kein Spaziergang“.

Dem Amtsausschuss bleibt nur zu wünschen, dass die Sanierung der Eilun Feer Skuul kein Déjà-vu mit sich bringt.

 

 

Über Thomas Oelers

Thomas Oelers wurde 1966 in Wittdün auf Amrum geboren - ein echtes Inselkind. Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit entschied er sich auf der Insel zu bleiben. Heute arbeitet der Vater von 2 Kindern in einem Wittdüner Betrieb als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Seit 2003 recherchiert und fotografiert er als freier Journalist akribisch im Amrum-News Team.

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