Ja, es war wieder einmal ein herausragender Konzertabend im Norddorfer Gemeindehaus! Auch bei seinem diesjährigen Amrum-Gastspiel bewies Justus Frantz einmal mehr seine Klasse und begeisterte das insulare Publikum. Rund 300 Zuschauer waren gekommen um den Stardirigenten und Ausnahmepianisten auch einmal aus der Nähe zu erleben. Das Kommen hatte sich auch diesmal wieder gelohnt. Allerdings mussten die Zuschauer zunächst auf den Auftritt des Ausnahmepianisten warten. Am Nachmittag hatte Frantz in Dagebüll aufgrund von Staus und dichtem Verkehr auf der Autobahn knapp die Fähre verpasst. So blieb ihm nichts anderes übrig als auf das nächste Schiff um 18.00 Uhr zu warten. Als die Fähre dann gegen 20:00 Uhr am Fähranleger ankam, wurde Frantz bereits von Veranstaltungsleiter Michael Hoff erwartet und direkt ins Norddorfer Gemeindehaus gefahren. Mit einer Verspätung von knapp 20 Minuten konnte das Konzert dann beginnen. Mit seiner gewöhnt souveränen und charmanten Art entschuldigte sich Frantz beim Amrumer Publikum für die Verspätung bevor er sich an den frisch gestimmten Flügel setzte und in die Tasten griff.
Wenn der Ausnahmepianist Justus Frantz nach Amrum kommt, ist ein voller Konzertsaal so gut wie garantiert. Der Name Justus Frantz steht für sich und genießt bei Freunden und Kennern der klassischen Musikszene weltweit einen ausgezeichneten Ruf.
Justus Frantz wurde im Mai 1944 in Hohensalza geboren. Seinen internationalen Durchbruch erlebte er 1970 mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan. Seit mehr als vier Jahrzehnten gelingt es Frantz mit seinen weltweiten Konzerten die Menschen mit seiner Musik zu begeistern und glücklich zu machen. Sein Schaffenswerk ist vielseitig. Zu seinen herausragenden Erfolgen gehört sicherlich die Gründung des „Schleswig-Holstein Musik Festival“ 1986, dass er über die Jahre zu einem Festival von Weltrang entwickelt hat.
Justus Frantz ist wohl auch der einzige Künstler, der jedes Jahr rund 100 unentgeltliche Konzerte für junge Leute gibt. Außerdem kann Frantz auf eine Vielzahl von weiteren Erfolgen zurückblicken. Eines seiner Lieblingsprojekte ist die 1995 von ihm selbst ins Leben gerufene „Philharmonie der Nationen“. Hierbei handelt es sich um ein Ensemble, welches sich aus vielen jungen Musikern aus den verschiedensten Ländern der Erde zusammensetzt und bereits seit einigen Jahren als eines der besten Orchester der Welt gilt. Darüber hinaus hat er vor rund 30 Jahren durch seine Unterstützung die Hamburger Symphoniker vor dem drohenden aus bewahrt und ist inzwischen Leiter zahlreicher Festivals und Orchester. Trotz seiner 71 Jahre ist Frantz nach wie vor auf der gesamten Welt ein sehr gefragter Mann. Er entwickelt immer neue Projektideen und in seine Schaffenskraft ist scheinbar unerschöpflich. Im Herbst steht sogar ein Konzert beim Papst Franziskus im Vatikan an.
Für das insulare Publikum war das Konzert unter dem Titel „Brahms & more“ wieder ein besonderer Leckerbissen. Neben Brahms standen aber auch Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart und Ludwig van Beethoven auf dem Programm. Am Ende gab es erneut tosenden Beifall und ein begeistertes Publikum! Ende gut, alles gut. Typisch Justus Frantz eben.
Freunde der klassischen Musik dürfen sich freuen, denn das nächste Gastspiel von Justus Frantz ist bereits für den 30. Dezember 2015 um 20:00 Uhr im Gemeindehaus terminiert. Karten sind wie gewohnt bei der AmrumTouristik erhältlich. Kartenvorbestellungen sind Online unter veranstaltungen@amrum.de bereits möglich!