Die Eintrittskarte für lebenslanges Lernen – die Öömrang Skuul feiert ihre Schulabgänger…


Endlich ist es geschafft und das Abschlusszeugnis der Öömrang Skuul in der Tasche. „Nun ist Schluss mit Hotel Mama und der viel zitierte Ernst des Lebens beginnt und löst die bisherige Komfortzone ab“, fasste der Klassenlehrer der R10 Matthias Hölck die Begleitumstände der nun folgenden Stufe der Entwicklung der insgesamt 23 Schulabgängerinnen und Schulabgänger humorvoll zusammen.

23 Schulabgängerinnen und Schulabgänger
23 Schulabgängerinnen und Schulabgänger

Dabei stellte er fest, dass wieder einmal lieb gewonnene Persönlichkeiten die Öömrang Skuul verlassen, um ihren weiteren Weg selbstbewusst zu gehen und mit ihrem erlangten Allgemeinwissen und dem geschafften Abschluss die Eintrittskarte zum lebenslangen Lernen an die Hand bekommen. Schulleiter Jörn Tadsen konnte aus eigener Erfahrung berichten, dass der einst herbeigesehnte letzte Tag in der Schule nichts mit dem Ende des Lernens zu hatte. „Ich muss zugeben, dass ich mich da grundlegend getäuscht habe“. Erfreulicherweise haben allein vier Schüler-, beziehungsweise eine Schülerin noch ein Jahr drangehängt und einen höheren Schulabschluss abgelegt, als die zuerst begonnene Schulart es hätte vorgegeben. Hierfür zollte der Schulleiter große Anerkennung.„Mit einem Durchschnitt von 2,4 im Zentralabschluss des mittleren Schulabschlusses geht ein sehr erfolgreicher Jahrgang ab“, lobt Tadsen. Die Öömrang Skuul hat in dessen Schulzeit allein dreimal die Bezeichnung geändert und der langwierige Umbau der Öömrang Skuul hat diesem Jahrgang viel Improvisationstalent und Geduld abverlangt. Der diesjährige Schulstreich war wirklich grandios und euer soziales Engagement und die tollen Ideen haben mir gezeigt, dass ihr es schon verstanden habt, dass sich das Potenzial durchsetzt, wenn man sich dafür einsetzt. „Die Gesellschaft kann sich auf Eure Beiträge freuen, bewahrt Euch dieses Engagement“, zeigt sich der Schulleiter hochzufrieden.

Schulleiter Jörn Tadsen: ein sehr erfolgreicher Jahrgang...
Schulleiter Jörn Tadsen: ein sehr erfolgreicher Jahrgang…

Einige der Schulabgänger werden auf Amrum eine Ausbildung beginnen viele andere werden aber aufs Festland ziehen, um zum Beispiel ihr Abitur machen zu können. „Ihr habt die Freiheit das zu denken, was ihr wollt“, so Hölck. Dies sei in der derzeit vom Terror geplagten Welt leider keine Selbstverständlichkeit. Klassenlehrer Rüdiger Seifert gab seinen Abschlussschülern noch seine Interpretation und somit einen kleinen humorvollen und doch ehrlichen Abriss ihres Werdegangs mit auf dem Weg, bevor die Abschlusszeugnisse überreicht wurden.

„Ihr könnt Euch sicher sein, dass ihr die Messlatte sehr hoch gelegt habt“, zollt Hölck seinen neun Abschlussschülerinnen und zehn Abschlussschülern großen Respekt. „Ihr habt dermaßen aufs Gaspedal gedrückt, dass es keine einzige Fünf in den Abschlusszeugnissen des Mittleren Schulabschlusses gegeben hat und der Gesamtnotendurchschnitt im Hauptfach Mathe ergab 1,9. Das hat mich schlichtweg umgehauen“, berichtet Hölck stolz. Aber auch sportlich wurde mit einer von Broder Tadsen übersprungenen Höhe von 1,65 Metern, die fünf Zentimeter über Hölck‘s damalig übersprungenen Höhe lag und sowieso noch höher ist als Mathelehrerin Anne Claußen groß ist, der Schulrekord vorgelegt.

Die Abschlussfahrt führte die Klasse nach Portugal in ein Surf-Camp und die gesamte Klasse übernahm viele Arbeiten, um die Kosten für den Flug und das Camp für alle Familien erschwinglich zu machen. Sogar ein Theaterstück wurde unter Mithilfe von Miriam Traulsen einstudiert und den kurenden Müttern und Kindern einer großen Norddorfer Klinik vorgeführt. Der Lohn für mehrere Auftritte war eine bedeutende Unterstützung der Klassenkasse durch den Klinikchef und die unter Beweisstellung eines großen Organisationstalents. Von dem Schauspieltalent mal ganz abgesehen. „Solch ein enormes Engagement zeichnete die Klasse aus und bereitete große Freude“, wusste Hölck. War er doch wie selbstverständlich in das Kostüm des Clowns geschlüpft und hatte eine Rolle im Theaterstück übernommen.

Die Grußworte der drei Amrumer Gemeinden überbrachte in diesem Jahr Wittdüns stellvertretender Bürgermeister Heiko Müller. Nun sei der große Tag gekommen, an dem die Schule, die einem seit der Grundschule begleitet hat, beendet ist. Das bedeute aber auch, dass jetzt ein Stück Geborgenheit verloren geht, ein wenig Wehmut aufsteigt. Die Segel sind zu setzen und ein neuer Kurs ist einzuschlagen. Dabei muss jedem bewusst sein, dass man den Wind nicht ändern kann.

Sicher werden die guten Vorsätze für die Zukunft mit Elan angegangen. Doch Fragen, wie: „Werde ich Glück haben?“ sind eng verbunden mit Veränderungen. Aber was ist Glück? Ist Geld Glück? Oder spielt es keine Rolle und es ist nur wichtig, ein Dach über dem Kopf zu haben? Andererseits könnte aber auch das öffentliche Ansehen, die persönliche Karriere und das Auftreten in den Medien das sein, was uns antreibt nach immer mehr zu streben.

Angelehnt an den Reisebericht des deutschen Entertainers Hape Kerkeling „Ich bin dann mal wegMeine Reise auf dem Jakobsweg“, zählte Müller solch Tugenden wie zum Beispiel Humor, Konsequenz, Fürsorge, Leidensfähigkeit und soziales Engagement auf. „Macht Euch auf den Weg, die guten Wünsche der Amrumer Gemeinden werden Euch begleiten“.

Amtsdirektorin Renate Gehrmann war von Föhr gekommen, um den Schulabgängern ihre Glückwunsche und die des Amtes Föhr-Amrum zu überbringen. „Ihr seht so toll aus“, lobte sie die tollen Outfits. Auch Pastor Hildebrandt gab seine besten Wünsche mit auf den Weg und wünschte sich, dass die Heranwachsenden in der zu durchschreitenden großen weiten Welt Verlässlichkeit finden werden.

Ann-Katrin Timpe, Sina von der Weppen und Stephan Schlichting
Ann-Katrin Timpe, Sina von der Weppen und Stephan Schlichting

Für den Schulverein überbrachte Stefan Schlichting die Glückwünsche und Präsente. Dabei konnten sich zudem Sina von der Weppen und Ann-Katrin Timpe über ein weiteres Geschenk für ihren Schulabschluss mit einem Durchschnitt von 1,0 freuen. Merle Martinen beglückwünschte er zu ihrem guten ESA-Schulabschluss.

Mittler Schulabschluss:

Stina Böhling, Kyra Lewerentz, Annika Meister, Cedric Faßmers, Ida Gerrets, Bjarne Richter, Lia Hasenclever, Marten Tadsen, Claas Thore Klein, Ilvy Miesner, Brandon Wiedemann, Claas Ide, Johanna Meinert, Melf Dethlefsen, Pascal Quaas, Sina von der Weppen, Broder Tadsen, Marvin Rehberg, Ann-Katrin Timpe (19)

Erster allgemeinbildender Schulabschluss:

Jason Spieß, Merle Martinen,

Abschlusszeugnis im Förderzentrum:

Daniel Peters, Kai Oswald

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Über Thomas Oelers

Thomas Oelers wurde 1966 in Wittdün auf Amrum geboren - ein echtes Inselkind. Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit entschied er sich auf der Insel zu bleiben. Heute arbeitet der Vater von 2 Kindern in einem Wittdüner Betrieb als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister. Seit 2003 recherchiert und fotografiert er als freier Journalist akribisch im Amrum-News Team.

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